
Elisabeth Braun
Lehrerin, Schriftstellerin, geboren am 24.07.1887 in München, ledig, deportiert am 20.11.1941 aus München nach Kaunas, ermordet am 25.11.1941 in Kaunas (05. Kislev 5702).
ElternJulius Braun, Schneidermeister in München, Fanny Braun, geb. Heinrich
Adressen in München
- Maria-Theresia-Straße 23/I (seit 01.11.1939)
- Clemens-August-Straße 9 - Internierungslager (seit 18.08.1941)
Elisabeth Braun besuchte das Lehrerinnenseminar in Pasing und legte vor der Regierung von Oberbayern beide Lehrerinnenexamina ab. Anschließend besuchte sie eine Privatschule für neuere Sprachen.
Sie lebte zunächst in München, dann 1919-1923/24 und 1927-1938 in Tegernsee. Schriftstellerische Werke konnten - ihre Selbstauskunft zur Berufsbezeichnung lautete "Schriftstellerin" - bisher nicht nachgewiesen werden.
Ca. 1933 kaufte sie das "Hildebrandhaus", da der frühere Besitzer, der Philosoph Dietrich von Hildebrand, sich gezwungen sah, Deutschland zu verlassen. Nach dem Zuzug nach München bewohnte sie mit ihrer Stiefmutter (und zugleich leiblicher Tante) Rosa Braun (sie wurde nach Theresienstadt deportiert und dort ermordet).
Elisabeth Braun wurde 1940 wegen eines "Vergehens gegen die Kennkartenverordnung für Juden" zu 30.- + 30.- RM oder 6 + 6 Tagen Gefängnis verurteilt.
In ihrem Testament vom 21.06.1940 vermachte Elisabeth Braun ihren Besitz ("Hildebrandhaus", Maria-Theresia-Straße 23, und Anteil - mit Wilhelm und Rosa Braun - am Anwesen Theatinerstraße 52) der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern; das Vermögen sollte zum Zweck der Betreuung und der evangelischen Mission nichtarischer Christen verwendet werden. Das Barvermögen wurde am 15.10.1941 von der Gestapo eingezogen. Das "Hildebrandhaus" verkaufte die Ev.-luth. Kirche 1967, 1974 erwarb es die Landeshauptstadt München (heute Monacensia-Bibliothek und -Literaturarchiv).
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