Deportationsziele und Todesorte
Von München aus wurden 3.400 Juden in 39 Einzeltransporten in Richtung Osteuropa deportiert. Die meisten von ihnen waren Münchner Bürgerinnen und Bürger, viele stammten jedoch auch aus Gemeinden im Allgäu und dem bayerischen Teil Schwabens. Von dort wurden sie nach München verschleppt und deportiert. Andere jüdische Münchner fielen auch im vermeintlich sicheren Exil in die Hände der Deutschen. Sie wurden aus Frankreich, Belgien, Holland und Italien deportiert. Nur wenige kehrten zurück.
Die Münchner Deportationen begannen im November 1941 mit dem zugleich größten aller Transporte ins litauische Kaunas, der knapp 1.000 Menschen direkt in den Tod führte, ein weiterer Massentransport fand im April 1942 nach Piaski statt. Ab dem Sommer 1942 wurden vor allem ältere Menschen nach Theresienstadt verschleppt, die letzten beiden Transporte nach Theresienstadt mit insgesamt 83 Menschen verließen München am 20. und 21. Februar 1945. Im Sommer 1942 und März 1943 gingen zwei Transporte nach Auschwitz. Annähernd 3.000 Menschen, die einst in München gelebt hatten, wurden in den Lagern Osteuropas ermordet.
Die folgenden Texte geben einen knappen Überblick zur „Aktion Reinhardt“ sowie zu folgenden Deportationszielen und Todesorten.