
Dr. phil. Paul Wassermann
Handelsrichter, Chemiker, Betriebsführer, geboren am 03.03.1887 in München, ledig, deportiert am 20.11.1941 aus München nach Kaunas, ermordet am 25.11.1941 in Kaunas (05. Kislev 5702).
ElternFranz Wassermann, Kommerzienrat und Fabrikant in München, Amalie Wassermann, geb. Fechheimer; Fabrikteilhaberin
Geschwister
- Ernst, geboren 27.07.1882 München, gestorben 21.12.1888 München
- Prof. Dr. med. Friedrich Wassermann, geboren 13.08.1884 München, gestorben 16.06.1969 Downers Grove, Illinois
- Ida Schneidhuber, Witwe des SA-Obergruppenführers und Polizeipräsidenten August Schneidhuber, geboren 07.06.1892 München, Theresienstadt-Überlebende
Adressen in München
- Fraunhoferstraße 16/I , bei den Eltern (seit 03.03.1887)
- Fraunhoferstraße 30/I , bei der Mutter
- Elisabethstraße 30/0 , bei der Mutter (seit 11.02.1937)
Paul Wassermann besuchte das humanistische Luitpoldgymnasium und studierte anschließend an der Universität Chemie. Am 12.03.1910 promovierte er. Er war seit 1908 Mitglied des Verbandes der Vorstände chemischer Laboratorien an Deutschen Hochschulen. Seine Spezialität lag in der Seifen- und Kerzenindustrie. Er leitete mit seiner Mutter und Emil Groß die Fa. Millykerzen- und Seifenfabrik in der Fraunhoferstraße 18. Wassermann war 2. Vorsitzender des Heimat- und Königsbundes und Vorsitzender der akademischen Unterrichtskurse für Arbeiter
1920 trat Dr. Wassermann dem Zeitfreiwilligenkorps Schützenbrigade 21, dem Freikorps Epp, bei.
Er beschwerte sich am 03.06.1933 in einem Brief an den Bayerischen Industriellen Verband über die Zusendung eines "Verpflichtungsscheines", mit dem dieser den staatlichen Boykott jüdischer Firmen aufgegriffen hatte. Tatsächlich wurde er 1933/34 von der Stadtverwaltung von der Belieferung beispielsweise des Schwabinger Krankenhauses ausgeschlossen.
Im Frühsommer 1941 bemühte er sich vergeblich um Emigration in die USA. Seine Mutter und Schwester Ida Schneidhuber überlebten Theresienstadt. Sein Vater war bereits am 15.04.1914 in München gestorben.
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