Julius Jakob David Essinger
Student, Filmbetriebsgeschäftsinhaber, Geschäftsführer, geboren am 21.04.1902 in München, ledig, emigriert am 01.12.1935, NL, deportiert am 29.08.1942 aus Malines/Mecheln (Lager) nach Auschwitz, ermordet am 31.08.1942 in Auschwitz (18. Elul 5702).
ElternFerdinand Essinger, Kaufmann in München, Franziska (Fanny), geb. Essinger
Geschwister
- Kurt Jakob David, geboren 16.03.1904 München, emigrierte im Dezember 1935 nach Amsterdam; am 29.08.1942 von Mechelen, Belgien, nach Auschwitz deportiert, ermordet 01.09.1942 Auschwitz
- Heirat am 01.04.1939 in Amsterdam, Niederlande mit Edith Morpurgo, geboren am 20.11.1912 in Salzburg, Österreich.
- Eveline Franziska, geboren am 15.02.1940 in Amsterdam
- René, geboren am 20.04.1942 in Amsterdam
Adressen in München
- Grillparzerstraße 53 , bei den Eltern
- Lucile-Grahn-Straße 48 , bei den Eltern (seit 15.03.1934)
Julius Essinger war mit seinem Bruder Kurt Jakob David Gesellschafter der von seinem Vater gegründeten Fa. "Ferdinand Essinger - Münchener Textilwaren Exportagentur" (Inhaberin: seine Mutter Fanny Essinger), Kaufingerstraße 1-2 und seit März 1932 Inhaber der im August 1933 handelsgerichtlich gelöschten Fa. "Lichtspieltheater-Betrieb Julius Essinger", die die "Preysing-Palast-Lichtspiele" und die "Primus-Palast-Lichtspiele" betrieb.
Im Dezember 1935 emigrierte er mit seinem Bruder nach Amsterdam. Dort gründeten Kurt und Julius Essinger das Textilhandelsgeschäft SEWO.
Im April 1939 heiratete Julius die aus Salzburg stammende Edith Morpurgo (). Zuletzt lebten sie in der Vijzelstraat 119/III in Amsterdam. Julius wurde mit seiner Ehefrau, der Tochter Eveline Franziska (geboren 15.02.1940 Amsterdam) mit Transport VI aus dem Durchgangslager Mechelen nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Mit seiner Ehefrau, Tochter Eveline, seinem Bruder Kurt und dessen zweiter Frau Alice versuchte er im Sommer 1942 in die Schweiz zu fliehen. In Belgien wurde die Familie verhaftet. Julius wurde mit seiner Ehefrau, der Tochter Eveline Franziska (geboren 15.02.1940 Amsterdam) sowie Kurt und Alice Essinger mit Transport VI aus dem Durchgangslager Mechelen nach Auschwitz deportiert und ermordet. Sie wurden offensichtlich unmittelbar nach der Selektion in Auschwitz ermordet.
Sohn René überlebte die Shoah, er wurde von der Familie Willems Ormeling versteckt. Laut den Erinnerungen des Enkels Robert wollte Julius Essinger mit seiner Familie in die Schweiz flüchten, für den knapp viermonatigen Sohn René wäre diese Flucht zu anstrengend gewesen. Frau Else Drucker-Sternheim in Amsterdam und Willem Ormeling wurden sein Vormund. Aus Dankbarkeit für die Fürsorge der Pflegeeltern nahm René Essinger 1964 den Familiennamen Ormeling an.
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