
Rosa Bechhöfer
Hausangestellte, geboren am 07.07.1898 in Bechhofen, ledig, deportiert am 13.03.1943 aus München nach Auschwitz, ermordet in Auschwitz.
ElternGabriel Bechhöfer, in Bechhofen, Sarah (Ursula), geb. Liebenstein
Geschwister
- Hermann
- Frieda verheiratete Behr, geboren am 31.12.1889, in Bechhofen
- Isaak, geboren am 03.01.1892, in Bechhofen
- Ida verheiratete Kaufmann, geboren am 05.06.1893, in Bechhofen
- Martha, geboren am 26.10.1894, in Bechhofen# , gestorben am 26.10.1895 in Queens, New York.
- Betty
- Susi, geboren am 17.05.1936 in München
- Lotte, geboren am 17.05.1936 in München
Adressen in München Zugezogen am 26.02.1935 von Fürth
- Leopoldstraße 52a/III bei Bacher (seit 07.04.1941)
- Knorrstraße 148 - Barackenlager (seit 17.10.1941)
- Clemens-August-Straße 9 – Internierungslager (seit 10.11.1941)
- Knorrstraße 148 - Barackenlager (seit 01.04.1942)
- Clemens-August-Straße 9 - Internierungslager (seit 06.04.1942)
Wuchs als zweitjüngstes von insgesamt dreizehn Kindern des Ehepaares Gabriel und Sara Bechhöfer auf. Nach dem frühen Tod der Eltern (der Vater starb am 16.05.1905 in Bechhofen), kam sie mit sechs Jahren, zusammen mit ihrer jüngsten Schwester Betty, in das Fürther Waisenhaus.
Vor ihrem Zuzug nach München war sie als Verkäuferin im Schuhgeschäft ihrer Schwester Frieda Behr in Fürth tätig.
Rosa Bechhöfer arbeitete ab Februar 1935 als Hausangestellte bei der Familie Kreschower, die kurz später in die USA emigrierte. Dann war sie Angestellte der Familie Levinger. Sie bemühte sich vor der Geburt ihrer Töchter um Emigration in die USA. Der Vater ihrer Zwillinge war Otto Hald, ein Nichtjude, er verließ München vor der Geburt der Kinder.
Rosa Bechhöfer arbeitete zuletzt als Hausangestellte bei der Familie Bacher in der Leopoldstraße. Ihr Name steht auf der Liste der 343 zur Deportation nach Piaski vorgesehenen Münchner Juden. Sie litt jedoch an Brustkrebs und wurde zunächst im Israelitischen Krankenhaus operiert. Im März 1943 kam sie in den Transport nach Auschwitz.
Die Töchter waren im Kinderheim Antonienstraße untergebracht.Rosa Bechhöfer und Alice Bendix sorgten dafür, dass beide im Mai 1939 mit dem Kindertransport nach England gelangten. Dort wurden sie, obwohl die Mutter noch in München lebte, von dem Ehepaar Edward und Irene Mann adoptiert, ihre jüdische Herkunft wurde ihnen verschwiegen. Edward Mann war zur Zeit der Adoption baptistischer Reverend in Cardiff. Er ließ die Mädchen taufen, Lotte erhielt den Namen Eunice Mary, Susi wurde Grace Elizabeth. Lotti Bechhöfer starb jung an den Folgen eines Gehirntumors. Susi wurde Opfer ihres Adoptivvaters, der sie jahrelang sexuell missbrauchte. Im Dezember 1966 heiratete sie Alan Stocken, im Jahr darauf wurde ihr Sohn Frederick geboren. Heute lebt sie als Psychotherapeutin in Rugby. 1996 erschien ihr Buch "Rosa's Child. The True Story of One Woman's Quest for a Lost Mother and a Vanished Past, das sie mit Jeremy Josephs verfasst hatte.
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