Rosa Landauer, geb. Oppenheimer
Geschäftsfrau, geboren am 25.06.1870 in München, verheiratet, gestorben am 16.01.1939 in München (25. Tewet 5699).
ElternAbraham Oppenheimer, Lederwarenhändler in München, Charlotte, geb. Billmann
Geschwister
- Leo, geboren am 25.05.1865, in München# , gestorben am 10.05.1936 in München.
- Siegfried, geboren am 20.02.1883, in München
- Heirat am 12.09.1892 in München mit Jakob Hirsch Landauer, geboren am 07.09.1858 in Binswangen, Kr. Wertingen, gestorben am 12.05.1937 in München.
- Regina, geboren am 28.10.1893 in München
- Alice, geboren am 09.03.1895 in München
- Emmy, geboren am 13.08.1901 in München
- Charlotte, geboren am 11.10.1909 in München
Adressen in München
- Sophienstraße 6 (seit 15.05.1911)
- Tengstraße 25 (seit 02.07.1934)
Rosa Landauer kam am 25. Juni 1870 als Tochter des Lederwarenhändlers Abraham Oppenheimer und seiner Frau Charlotte, geborene Billmann, in München zur Welt. Sie heiratete am 12. September 1892 den aus Binswangen stammenden Kaufmann Jakob Hirsch Landauer. Das Paar bekam vier Töchter: Regina, 1893 geboren, Alice, 1895 geboren, Emmy, 1901 geboren, und Charlotte, 1909 geboren. Seit 1911 wohnte die Familie Landauer im dritten Stock der Sophienstraße 6. Jakob und Rosa Landauer zogen am 2. Juli 1934 in die Tengstraße 25. Gemeinsam mit ihrem Mann und später den Schwiegersöhnen Leo Leiter und Theodor Adler führte Rosa Landauer als Teilhaberin die Großhandlung für Weiß-, Woll-, Strumpf- und Leinenwaren L. Heilbronner & Cie in der Sonnenstraße 3. Das Unternehmen hatte 22 Beschäftigte.
Es ist unklar, welche Auswirkungen die Maßnahmen gegen jüdische Geschäftsleute nach der „Machtübernahme“ der Nationalsozialisten auf das Familienunternehmen hatten. Nach dem Tod ihres Mannes Jakob schied Rosa Landauer zum 15. Dezember 1937 aus der Firmenleitung aus. Im selben Jahr musste sie sich von ihrer Tochter Charlotte Wertheimer und ihren Enkeltöchtern verabschieden. Sie emigrierten in die USA und nach Dänemark. Im November 1938 erlebte Rosa Landauer, wie die Gestapo ihre Schwiegersöhne Theodor Adler und Leo Leiter im Zuge der „Kristallnacht“ mehrere Wochen im Konzentrationslager Dachau inhaftierte. Das Unternehmen mussten sie an die „arische“ Firma Leuze und Söhne in der Schillerstraße 15 verkaufen. Rosa Landauer starb am 16. Januar 1939 an einem Herzinfarkt –
vielleicht auch weil sie die Entrechtung und Verfolgung ihrer Familie zermürbt hatten. Nach ihrem Tod wurde die Familie Landauer in alle Winde zerstreut. Rosa Landauers Tochter Emmy gelang mit ihrem Mann Leo Leiter und Tochter Gerda Sophie 1939 die Emigration in die USA. Ihre Tochter Regina Adler und ihr Mann Theodor konnten über Bratislava nach Palästina fliehen. (Text Elisabeth Rosa M. Noske, Lektorat C. Fritsche)
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