
Julius Isaak Schweisheimer
Bankier, Fabrikdirektor, Kaufmann, geboren am 16.12.1863 in Ederheim, Kr. Nördlingen, verheiratet, deportiert am 23.06.1942 aus München nach Theresienstadt, ermordet am 23.11.1942 in Theresienstadt (14. Kislev 5703).
ElternWolf Schweisheimer, Handelsmann in Ederheim, Mina Miriam, geb. Kirchdoerffer
Geschwister
- Gabriel Michael, geboren 06.07.1855 Ederheim, gestorben 09.06.1919 Nördlingen
- Samson, geboren 10.02.1857 Ederheim, gestorben 08.10.1862 Ederheim
- Ensle, gen. Eugen, geboren 18.02.1858 Ederheim, lebte in München, ermordet 26.07.1942 Theresienstadt
- Hina Einstein, geboren 16.11.1859 Ederheim, lebte in München, ermordet 01.10.1942 Theresienstadt
- Moses, geboren 19.12.1860 Ederheim
- Moritz, geboren 04.10.1862 Ederheim, deportiert von Nördlingen, ermordet 14.11.1942 Theresienstadt
- Lemle, geboren 09.07.1865 Ederheim, gestorben 19.07.1865 Ederheim
- Abraham Albert, geboren 19.11.1866 Ederheim, lebte 1940 in Luxemburg
- Joseph, geboren 21.03.1868 Ederheim, emigrierte im Mai 1939 nach Detroit, Michigan, gestorben 1948 Detroit, Michigan
- Sandel, geboern 10.07.1869 Ederheim, gestorben 20.07.1869 Ederheim
- Heirat am 18.06.1899 in Fürth in Bayern mit Frieda Schönthal, geboren am 20.04.1875 in Fürth in Bayern, gestorben am 13.05.1941 in München.
- Ruth, geboren am 27.08.1908 in München
- Dora, geboren am 08.11.1911 in München
- Fritz Walter, geboren am 08.03.1900 in München
- Magda, geboren am 06.04.1901 in München
Adressen in München Zugezogen am 01.09.1893
- Franz-Joseph-Straße 36
- Martiusstraße 8 (seit 09.04.1907)
- Leopoldstraße 52a (seit 23.10.1940)
- Widenmayerstraße 6 (seit 19.06.1941)
- Knorrstraße 148 (seit 04.12.1941)
Julius Schweisheimer besuchte drei Jahre die Gewerbeschule. Er betrieb einige Jahre mit seinem Bruder Eugen Ensle Schweisheimer das Bankhaus "E. & J. Schweisheimer" in der Theatinerstraße. Wurde um 1920 Direktor der 1886 als "Luppe & Heilbronner OHG" von Otto Luppe und Milton Heilbronner gegründeten Metallätzwerk AG in der Äußeren Wiener Straße 102, später in der Irschenhauser Straße 19. Die Firma entwickelte sich zu einem der führenden Unternehmen der deutschen Schilderindustrie. Ab 1935 war er dort bis 31.03.1936 Angestellter. Seit dieser Zeit war er arbeitslos. 1938 wurde die Firma arisiert, sie hieß nun Dr. Fritz Leicher - Fabrik chemischer Gravuren. 1952 wurde die Produktionsstätte in München aufgelöst und die Firma übersiedelte nach Scheidegg, zwei Jahre danach wurde das Unternehmen durch die Bayerische Metallschilderfabrik der Familien Demmel und Holderried übernommen.
Die beiden erstgeborenen Kinder sind früh verstorben: Fritz Walter am 25.05.1900; Magda am 10.06.1901. Tochter Dora war mit dem Kaufmann Ernst Bustin (* 25.09.1903 Kochel) verheiratet, beide emigrierten am 20.05.1938 nach Buenos Aires, Argentinien. Tochter Ruth, Kunsthistorikerin, verheiratet mit Helmut Kraemer, emigrierte im September 1936 nach New York. Sie starb am 27.09.2005 in New York.
Julius Schweisheimer (Transportnr. 370) kam am 24.06.1942 mit Transport II/08 nach Theresienstadt. Von den insgesamt 50 Personen dieser Deportation überlebten zwei die Shoah. Laut der Todesfallanzeige des Ältestenrates starb er am 23.11.1942 um 6 Uhr in Gebäude Q 315 an "Alters- und Herzschwäche", er hatte zuvor einen Gehirnschlag erlitten.
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