
Dr. jur. Julius Hechinger
Angestellter, Syndikus, geboren am 25.10.1895 in München, verheiratet, emigriert am 19.12.1935 nach Johannesburg, ZA, deportiert am 13.07.1942 aus München nach Warschau (Ghetto) oder Auschwitz, ermordet in unbekannt.
ElternFelix Hechinger, Kaufmann in München, Gertraud, geb. Sulzbacher
Ehepartner
- Heirat am 29.03.1923 in München mit Rosa Mamma, geboren am 12.12.1899 in Salzburg, Österreich, gestorben am 20.09.1940 in Schloß Hartheim bei Linz (Euthanasie).
- Paul Max, geboren am 03.03.1924 in München
Adressen in München
- Hans-Sachs-Straße 14 , bei den Eltern (seit 08.03.1908)
- Hermann-Schmid-Straße 7 (seit 07.03.1942)
- Knorrstraße 148 (seit 22.04.1942)
Julius Hechinger besuchte sechs Klassen des humanistischen Luitpoldgymnasiums. 1916-1918 nahm er als Unteroffizier am 1. Weltkrieg teil.
Am 30.03.1933 wurde er für einen Tag von der SA in Regensburg in "Schutzhaft" genommen; als Begründung wurde "Jude" angegeben.
Im Juni 1936 wurde er zum Kassenwart des "Jüdischen Turn- und Sportvereins" (JTUS) gewählt. Er spielte eine führende Rolle in der IKG München, seit 1935 als Mitglied der Gemeindeverwaltung, und war u.a. im November 1938 als Sachbearbeiter für Finanzfragen und für die Umbauarbeiten in der Lindwurmstraße 125 verantwortlich. Ihm oblag u.a. auch der Umgang mit der Wohnungsbehörde bei Räumungsbefehlen und der Verkehr mit der Gestapo, weil er es verstand in heiklen Angelegenheiten vorsichtig und doch zielbewußt vorzugehen. 1941 war er mit Karl Stahl, Joseph Schäler und Fritz Sänger Mitglied der Gemeindevertretung.
Seine Ehefrau wurde aus der Heilanstalt Eglfing-Haar deportiert und ermordet. Dem Sohn gelang im August 1941 die Emigration in die USA, er fiel am 08.02.1944 als Pvc. (=Gefreiter) der U.S. Armee in Italien.
Julius Hechinger wurde mit dem "Straftransport" am 13.07.1942 deportiert. Das Ziel dieses Transportes ist nicht sicher, entweder endete diese Deportation im Warschauer Ghetto oder in Auschwitz.
Permalink für diesen Datenbankeintraghttps://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=80