
Julius Löwenthal
Kaufmann, Pferde- und Viehhändler, geboren am 31.03.1878 in Rothenburg ob der Tauber, verheiratet, Suizid am 17.06.1942 in München (02. tammuz 5702).
ElternLeopold Löwenthal, Kaufmann, Babette Löwenthal, geb. Emrich(Emmerich)
Geschwister
- Lina Kaufmann, geboren 20.10.1872 Archshofen, ermordet 27.08.1942 Theresienstadt
- Selma Gerstle, geboren 20.01.1874 Archshofen, ermordet 06.02.1943 Theresienstadt
- Margarete Oberdorfer, geboren 28.06.1875 Rothenburg o. d. T., gestorben 26.01.1939 München
- Ludwig, geboren 12.06.1879 Rothenburg o.d.T., ermordet Auschwitz
- Elise Löwenthal, geb. Adler, geboren am 22.01.1893 in München.
- Antonie, geboren am 08.03.1921 in Rothenburg o.d.T.
Adressen in München Zugezogen am 01.01.1926
- Schwanthalerstraße 18 (seit 01.01.1926)
- Winzererstraße 52 (seit 05.10.1927)
- Kobellstraße 15 (seit 06.01.1934)
- Schwanthalerstraße 91 (seit 03.04.1939)
- Holzkirchner Straße 5 (seit 31.01.1942)
Julius Löwenthal besuchte die Realschule. Er hielt sich 1899-1901 in China auf und nahm 1914-1918 als Sergeant am Ersten Weltkrieg teil.
Seit 30.08.1926 betrieb er einen Vieh- und Pferdehandel in der Moosacher Str. 4/0 (Büro: Kobellstraße 15/I). Die Zulassung als Viehverteiler wurde im Juli 1937 widerrufen. Daraufhin verlor seine Gewerbelegitimationskarte ihre Gültigkeit. Löwenthal erhob gegen diese Entscheidung Beschwerde beim Schiedsgericht des Viehwirtschaftsverbandes (Landesbauernschaft). Das Gericht bestätigte am 08.07.1937 die Entscheidung des Gewerbeamts. Das Gewerbe wurde daraufhin zum 28.12.1937 abgemeldet.
Am 12.04.1933 drangen 3 Männer unter Waffengewalt in die Wohnung des Julius L. ein und raubten Bargeld und Schmuck. Die Täter hatten an den vorhergehenden Tagen schon mehrere jüdische Familien überfallen und waren meist in SS-Uniform aufgetreten, wobei sie sich als Kriminalkommissare ausgaben.
Seine Ehefrau wurde in Auschwitz ermordet, die Tochter nach Piaski deportiert.
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