
Alice Jaffé, geb. Portner
geboren am 30.04.1875 in Berlin, verwitwet, deportiert am 16.07.1942 aus München nach Theresienstadt, deportiert am 18.05.1944 aus Theresienstadt (Ghetto) nach Auschwitz, ermordet im 1944 in Auschwitz.
ElternHeinrich Portner, Bankier aus Warschau, Regina, geb. Jaffé
Ehepartner
- Georg Jaffé, Holzgroßhändler, geboren am 04.01.1865 in Posen, Preußen (Poznan, Polen), gestorben am 29.04.1930 in Frankfurt am Main.
- Johanna Eva, geboren am 21.10.1899 in Posen
- Hilde, geboren am 14.02.1907 in Berlin-Wilmersdorf
Adressen in München
- Kaulbachstraße 33 (seit 18.08.1936)
- Brienner Straße 53 (seit 15.10.1941)
- Clemens-August-Straße 9
Ein Jahr vor Alice Portners Geburt hatten ihre Eltern in Berlin geheiratet. Sie besuchte die Städtische Luisenschule in Berlin. Ihr Ehemann, Holzgroßhändler in Posen, zuletzt in Berlin, war ein jüngerer Bruder ihrer Mutter. Auch Rosa Merzbacher, gestorben 1932 in München, war eine Tante mütterlicherseits.
Am 16. Juli schrieb Alice Jaffé aus München eine Karte an ihre Freundin Brigitte Bloch: "Da es regnet, sitze ich gemütlich im Zimmer und ruhe mich aus, denn morgen in der Frühe verreise ich." Alice Jaffé (Deportationsnr. 783) kam am 17.07.1842 mit Transport II/16 nach Theresienstadt. Von den insgesamt 50 Personen dieser Deportation überlebten drei die Shoah. Im April 1944 schrieb sie von dort die Freundin: "Meine liebe Frau Doktor, über die Päckchen war ich hocherfreut. Ich denke an Sie und die Kinder. Mir geht es gut. Innigst, Oma." Am 18.05.1944 wurde sie mit Transport eb weiter nach Auschwitz deportiert. Alle Menschen des Lagerbereichs, in dem sie leben musste, wurden am 11. und 12. Juli 1944 mit Giftgas ermordet, sofern sie nicht zu harter Arbeit fähig waren.
(Vgl. Holzhaider, Vor Sonnenaufgang, S. 131)
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