
Cäcilie Kiesel, geb. Hamburger
Privatiere, geboren am 04.10.1867 in Alzenau, verwitwet, deportiert am 11.06.1942 aus München nach Theresienstadt, ermordet am 30.09.1942 in Treblinka.
ElternDaniel Hamburger, Pferdehändler in Alzenau, Regina Rachel, geb. Berliner
Ehepartner
- Heirat am 01.05.1894 in Eger, Böhmen (Cheb, Tschechien) mit Benno (Benjamin) Kiesel, geboren am 01.05.1860 in Rohatyn, Galizien (heute: Ukraine).
- Thekla, geboren am 15.06.1895 in Würzburg
- Felix, geboren am 20.07.1898 in Würzburg
- Hermann, geboren am 04.06.1902 in Hof
- Martin, geboren am 02.02.1904 in Hof
- Ella, geboren am 03.08.1896 in Würzburg
Adressen in München Zugezogen am 23.02.1934 von Nürnberg
- Widenmayerstraße 14 , Tausky (seit 28.02.1934)
- Schillerstraße 43 (seit 23.05.1934)
- Westermühlstraße 29 (seit 15.06.1934)
- Robert-Koch-Straße 1 , Rotter (seit 04.07.1934)
- Maximilianstraße 40 , Stadler (seit 30.03.1935)
- Robert-Koch-Straße 1 , Wolf (seit 01.10.1935)
- Landwehrstraße 31 (seit 16.12.1935)
- Landwehrstraße 16 (seit 01.04.1936)
- Wilhelmstraße 4
- Theatinerstraße 49 (seit 23.09.1936)
- Bayerstraße 55 , Kreuzer (seit 13.10.1936)
- Müllerstraße 29 , Kirschenblüth (seit 02.06.1937)
- Landwehrstraße 17 , Tabak (seit 16.07.1937)
- Paul-Heyse-Straße 12 , Braun (seit 14.09.1937)
- Galeriestraße 25 , Reinhardt (seit 01.10.1937)
- Möhlstraße 9 , Wiesel (seit 25.08.1939)
- Kobellstraße 10 (seit 26.03.1941)
- Knorrstraße 148 (seit 05.12.1941)
Cäzilie Kiesel war die Witwe von Benjamin Benno Kiesel, dieser zog mit seiner ersten Ehefrau Fanny Katzerich (1863-1887) um 1881 nach Würzburg. Nach der Heirat lebte das Ehepaar in Würzburg, dort betrieb Benjamin Kiesel einen Bilder- und Spiegelhandel. 1900 zog die Familie nach Plauen, von dort nach Hof. Von 1912 bis 23.02.1934 lebte Cäcilie Kiesel in Nürnberg.
Tochter Ella starb 1897 in Würzburg. Tochter Thekla Tauszky wurde in Kaunas ermordet. Sohn Martin emigrierte nach Buenos Aires, Argentinien, er starb am 24.01.1979 in Buenos Aires. Es ist anzunehmen, dass den beiden anderen Söhnen (Felix lebte 1934 in Leipzig, Hermann lebte 1934 in Düsseldorf) ebenfalls die Emigration gelang.
Cäcilie Kiesel bemühte sich im Frühsommer 1939 um Emigration nach Argentinien. Zum 30.06.1939 sollte sie ausgewiesen werden. Seit Sommer 1939 lebte sie mit ihrer Tochter Thekla zusammen. Ernestine Wiesel (in deren Wohnung Cäcilie Kiesel seit August 1939 lebte), verheiratet mit Konsul Karl Wiesel, stammt aus der ersten Ehe ihres Mannes, sie emigrierte im Dezember 1938 nach Kreuzlingen, Schweiz, von dort 1941 nach Mexiko. Ernestine Wiesel starb am 09.04.1945 in Cuernacaca, Mexiko.
Cäcilie Kiesel (Transportnr. 233) kam am 12.06.1942 mit Transport II/5 nach Theresienstadt. Von den insgesamt 50 Personen dieser Deportation überlebte nur eine die Shoah. Am 19.09.1945 wurde Frau Kiesel mit Transport Bo (Transportnr. 1138) weiter in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und nach Ankunft ermordet.
Einzelgrab Benjamin Kiesel: Neuer Israelitischer Friedhof, Sektion 15, Reihe 5, Platz 12 (Muschelkalk, Davidstern - Todesdatum auf Foto nicht lesbar).
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