
Albert Abraham Gabai
Kaufmann, Kunsthändler, geboren am 19.04.1881 in Konstantinopel (heute: Istanbul), Türkei, geschieden, gestorben am 26.01.1939 in München (06. Shevat 5699).
ElternSabetai Gabai, Kaufmann in München, zuletzt in Meran, Italien, Rachel, geb. Arditti
Geschwister
- Dilber verheiratete Perez, geboren am 24.06.1880, in Konstantinopel
- Salomon Suliman (Suleiman), geboren am 15.09.1884, in Konstantinopel
- Emilio, geboren am 24.09.1886, in Konstantinopel
- Juda Leon, geboren am 23.06.1893, in Konstantinopel# , gestorben am 14.07.1954 in Santiago de Chile.
- Nouri Maria verheiratete Honig, geboren am 25.12.1895, in Konstantinopel
- Heirat am 23.12.1928 in Wien, Österreich mit Emmy Esther Schäfer, geboren am 24.03.1896 in Sonnenberg, Thüringen.
Adressen in München Zugezogen am 01.01.1898 von Konstantinopel, Türkei
- Herzog-Wilhelm-Straße 29
- Herzog-Rudolf-Straße 16 (seit 07.06.1933)
- Herzog-Rudolf-Straße 20
Albert Gabai entstammt einer sephardischen Familie. Er kam im Jahre 1898 mit seinem Vater aus Konstantinopel nach München, zwei Jahre später folgte die Mutter mit den Geschwistern. Albert G. war im vom Vater gegründeten Orientteppichhaus beschäftigt. Im Oktober 1901 gründete Albert Gabai in Nürnberg, Karolinenstrasse, einen Filialbetrieb, den er im April 1903 wieder aufgab und er kehrte nach München zurück. Im September 1905 (nach seinen Angaben im Lebenslauf/EBA; nach Auszug aus Melderegister Frankfurt am Main von 01.11.1902-31.03.1905 dort gemeldet) zog er als Geschäftsführer der dortigen Filiale des Teppichhauses (Goethestrasse 24) nach Frankfurt am Main, diese Filiale wurde im März 1908 aufgegeben und Gabai war anschließend bis 1916 wieder im Betrieb des Vaters in München tätig. Ab Oktober 1917 war er Soldat bei der I. Train-ErsatzAbteilung, wurde im April 1918 zur Dolmetscherschule nach Berlin abkommandiert, kam im Mai 1918 mit dem II. Garde Regiment als Dolmetscher nach Konstantinopel, wo er bis Kriegsende blieb.
Seine am 24.03.1913 in München geschlossene Ehe mit der Nichtjüdin Else Sensburg wurde durch Urteil des Landgerichts München I am 9. Oktober 1918 für nichtig erklärt. Die Ehe blieb kinderlos. Laut der Datenbank Sephardic Gen (Heiratsregister der Türkischen Gemeinde in Wien) heiratete Albert Gabai dort am 23.12.1928 Emmy Esther Schäfer (Lt. Verz. "Schaffer"), die am 24.03.1896 in Langhammer, Thüringen, geboren wurde. Auch sie war Nichtjüdin, trat jedoch vor der Heirat zum Judentum über. Am 02.12.1938 wurde sie in die evangelische Kirchengemeinde aufgenommen. Sie blieb nach Albert Gabais Tod in München und führte die Fa. Teppich-Gabai in der Maximilianstraße 1 weiter. 1968 schloss sie eine weitere Ehe.
Albert Gabai gründete mit seiner Schwester Nouri, die 1926 zu ihrem verwitweten Vater nach Meran zog, am Promenadenplatz 5/0 einen Handel mit Perserteppichen und Kunsthandel (Orient-Gabai A. & N. Gabai, später Orient-Gabai Albert Gabai), der in die Herzog-Rudolf-Straße 16/I, dann zum Maximiliansplatz 1/0 umzog. Das Gewerbe musste am 03.12.1938 zum 15.11.1938 abgemeldet werden.
Albert Gabai starb nur einen Monat später am 26.01.1939 am 26.01.1939 um 16 Uhr im Israelitischen Krankenheim an einem Herzinfarkt.
Einzelgrab Neuer Israelitischer Friedhof, Sektion 6, Reihe 9, Platz 10 (Granit).
Permalink für diesen Datenbankeintraghttps://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=5407