
Eugen Friedmann
Maler, musste später Zwangsarbeit leisten, geboren am 27.03.1912 in Som/Ungarn, verheiratet 1944 in Auschwitz.
ElternSam Friedmann, Schuhmacher in Beregszasz/HU, Sara Friedmann, geb. Belier
Ehepartner
- Rosalia Friedmann, geb. Abraham.
Adressen in München
- Untermenzing, Bismarckstraße 122
- Clemens-August-Straße 9
Eugen Friedmann besuchte in Mezö-Kasony (HU) die Volksschule und absolvierte dort eine Malerlehre. Bis 1939 übte er in Beregszasz seinen Beruf aus. Danach war er ein Jahr lang in Prag beschäftigt. 1940 kam er mit einem Arbeitertransport nach Allach, wo er bei dem Bauunternehmen Waller beschäftigt war. Seit Juni 1942 leistete er Zwangsarbeit bei der Fa. Kammerer am Tassiloplatz 6 in München. Seine Ehefrau lebte zum Zeitpunkt seines Zuzuges nach München in Antwerpen. Durch seine Arbeit in Allach lernte er einen bei der Maschinenfabrik Krauss-Maffei arbeitenden französischen Kriegsgefangenen ungarischer Herkunft und dessen deutsche Freundin kennen. Mit ihr überbrachte Friedmann im Herbst 1941 dem Kriegsgefangenen einen Zivilanzug. Daraufhin wurde ihnen Beihilfe zur Flucht vorgeworfen und Anklage wegen "Verbrechens der Feindbegünstigung" und, nach beider Geständnis, Anklage wegen "Rassenschande" erhoben. Eugen Friedmann wurde im November 1942 von der Gestapo verhaftet und am 16.11.1942 in das Gerichtsgefängnis Neudeck eingeliefert; das Verfahren am 11.12.1942 an den VGH Berlin überstellt. Das Reichsministerium für Justiz in Berlin verweigerte am 04.08.1944 die Zustimmung zur Strafverfolgung, da Eugen Friedmann ungarischer Staatsangehöriger war, ordnete jedoch die Überstellung zur Geheimen Staatspolizei, Stapoleitstelle München, an. Der am 17.11.1942 erlassene Haftbefehl wurde am 22.08.1944 aufgehoben. Am 26.08.1944 wurde er aus dem Gefängnis Corneliusstraße 33 an die Gestapo überführt und deportiert. Eugen Friedmann wurde in Auschwitz ermordet.
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