Dr. jur. Karl Feust
Rechtsanwalt, geboren am 01.05.1887 in München, verheiratet, deportiert am 10.11.1938 nach KZ Dachau, ermordet am 25.11.1938 in KZ Dachau (02. Kislev 5699).
ElternJulius Feust, Justizrat in München, Friederike Feust, geb. Merzbacher
Geschwister
- Amalie Bodenheimer, geboren 20.10.1888 München, lebte in Darmstadt, am 25.03.1942 von dort nach Piaski deportiert, ermordet
- Pauline Silbermann, geboren 07.10.1889 München, emigrierte im April 1939 nach London, gestorben 01.01.1983 London
- Luise Bodenheimer, geboren 20.01.1891 München, emigrierte nach Palästina, gestorben 1982
- Therese Salomon, geboren 30.09.1894 München, emigrierte mit der Mutter nach London
- Heirat am 12.04.1927 in Bad Nauheim mit Fanny Feust, geb. Sulzbacher, geboren am 24.04.1900 in Frankfurt/Main, gestorben am 23.09.1940 in London.
- Hanna, geboren am 06.01.1930 in München
- Julius, geboren am 01.03.1931 in München
- Erich, geboren am 15.01.1933 in München
Adressen in München Zugezogen am 09.04.1910
- Königinstraße 2 , bei der Mutter (seit 22.08.1916)
- Widenmayerstraße 14 , bei der Mutter (seit 05.10.1937)
Dr. Karl Feust studierte in München und Berlin Jura und promovierte am 25.01.1913 in Greifswald, im gleichen Jahr absolvierte er die Staatsprüfung. Er wurde1914/15 in Nürnberg und 1916 in München zur Anwaltschaft zugelass
Dr. Feust war Mitglied der Agudas Israel, Vorstandsmitglied der IKG und des Synagogenvereines "Ohel Jakob".
Um 1918 betrieb Karl Feust in Sozietät mit L. Goldmann, E. Seidenberger und Siegfried Adler in der Brienner Straße 55/II eine Kanzlei, 1933 befand sich seine Kanzlei in der Schützenstraße 4/III, 1937 in der Widenmayerstraße 14.
Er wurde am 10.11.1938 verhaftet und als "Aktionshäftling" ins KZ Dachau gebracht. Karl Feust, der psychisch empfindlich war, litt in dieser Umgebung besonders. Eines Nachts wurde er ins Freie geschleppt und mit eiskaltem Wasser übergossen. Man ließ ihn die ganze Nacht auf dem Boden liegen. Er bekam eine Lungenentzündung und starb nach wenigen Stunden (s. Werner Cahnmann, "In the Dachau Concentration Camp", in: The Chicago Jewish Forum 23/1 (1965) S. 3).
Der Ehefrau und den Kindern gelang die Emigration nach England, dort kam Fanny Feust bei einem Luftangriff in London um, die Kinder wurden danach von ihrer Tante Pauline Silbermann aufgenommen.
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