Paula Fischer, geb. Thalmann
Sprachen- und Geigenlehrerin, geboren am 21.11.1876 in Frankenthal, verwitwet, deportiert am 03.07.1942 aus München nach Theresienstadt, ermordet am 09.11.1944 in Theresienstadt (23. Cheshvan 5705).
ElternJoseph Thalmann, Advokat in München, Marie Emilie Thalmann, geb. Kaufmann
Geschwister
- Anna Levy, geboren 11.12.1872 Frankental, ermordet 26.07.1942 Theresienstadt
-
Heirat am 28.07.1906 in München mit Prof. Dr. phil. Aloys Fischer, Universitätsprof. f. Pädagogik, geboren am 10.04.1880 in Furth im Walde, gestorben am 23.11.1937 in München.
Die Ehe galt als Mischehe.
- Ernst Maria, geboren am 09.05.1907 in München
- Peter Paul, geboren am 07.12.1911 in München
Adressen in München Zugezogen am 04.11.1900
- Sckellstraße 7 (seit 11.06.1932)
- Äußere Prinzregentenstraße 5 (seit 01.10.1937)
- Goethestraße 66 , bei Dr. Levy (seit 01.06.1939)
Paula Fischer besuchte neun Jahre die Höhere Töchterschule (Karolinenstiftung in Frankenthal in der Pfalz) und legte 1892 bei der Regierung in Speyer die Prüfung für moderne Sprachen ab. Sohn Peter Paul starb am 28.11.1927 an Herzversagen. Dr. Aloys Fischer und seine Ehefrau erwarben 1929 in Brannenburg ein Landhaus und errichten dort ein Atelier für den Sohn Ernst Maria. Nach ihrem Sohn wurde ein Weg in 83098 Brannenburg benannt.
Sie war die Witwe des Pädagogen und Universitätsprofessoren Dr. phil. Aloys Fischer, der zum 25.06.1937 wegen seiner Ehe mit einer Jüdin in den Zwangsruhestand versetzt wurde.
Am 06.07.1937 verhängte die Gestapo über das Ehepaar Fischer eine Paßsperre. Sie bemühte sich im Frühjahr 1939 um Emigration in die USA. Im Frühsommer 1939 stellte sie einen Ausreiseantrag nach England und bat, man möge ihre Witwenrente dorthin überweisen. Sie plante mit ihrem Sohn eine Emigration nach Brasilien.
Sohn Ernst Maria, Kunstmaler, starb am 27.11.1939 an einer Kriegsverwundung im Feldlazarett Landstuhl, Pfalz.
Paula Fischer (Transportnr. 633), ihre Schwester Anna und Schwager Dr. med. Ernst Levy kamen am 04.07.1942 mit Transport II/13 nach Theresienstadt. Von den insgesamt 50 Deportierten dieses Transports überlebten sieben die Shoah.
Permalink für diesen Datenbankeintraghttps://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=52