
Ida Steinhard, geb. Lehmann
geboren am 11.02.1882 in Wenkheim, Kr. Tauberbischofsheim, verwitwet, deportiert am 20.11.1941 aus München nach Kaunas, ermordet am 25.11.1941 in Kaunas (05. Kislev 5702).
ElternMeier Lehmann, Kaufmann, Karoline, geb. Bayreuther
Geschwister
- Regine verheiratete Wolfsheimer, geboren am 14.10.1874, in Wenkheim
- Luise verheiratete Sündermann, geboren am 18.05.1876, in Wenkheim
- Paula verheiratete Kurzmann, geboren am 23.08.1884, in Wenkheim# , gestorben am 30.06.1951 in Toms River, New Jersey.
- Heirat am 18.03.1912 in Bamberg mit Maximilian Otto Steinhard, geboren am 12.10.1878 in Nürnberg, gestorben am 24.07.1932 in Würzburg.
- Else Cezilie, geboren am 07.06.1915 in Nürnberg
Adressen in München Zugezogen am 28.08.1935 von Nürnberg, Mittlere Pirkheimerstr. 28
- Tengstraße 27 (seit 06.09.1935)
Ida Steinhard besuchte eine Höhere Töchterschule. Sie war die Witwe des 1932 verstorbenen Zahnarztes Dr. Maximilian Otto Steinhard. Das Ehepaar lebte nach der Heirat in Nürnberg, wo ihr Mann in der Karolinenstraße 13 eine Praxis betrieb. In München lebte sie bei ihrer Schwester Regine Wolfsheimer.
Ida Steinhard hat 1939 die Offenburger Jüdin Sylvia Cohn und deren drei Töchter Esther, Myriam und Eva aufgenommen, da Offenburg in Nähe zu Frankreich kriegsbedingt evakuiert worden war. Über Frau Steinhard hat Sylvia Cohn ein Gedicht geschrieben:
"An Frau Dr. Steinhard, München, Tengstr. 27:
Kleine Frau mit warmem Herzen,
wachem Geist und auch Verstand,
reichst der Frau in Not und Schmerzen
schwesterlich die Freundeshand.
Nicht ein Dach nur den Vertriebnen
Bett und Tisch und Raum und Herd,
Mehr, das warme Wort der Liebe
Macht dies Obdach uns so wert."
(Quelle: Martin Ruch: Familie Cohn. Tagebücher, Gedichte, Briefe einer jüdischen Familie aus Offenburg. Offenburg 1992, S. 109 f.; Eva Mendelsson / Martin Ruch: Sylvia Cohn (1904-1942): Gedichte und Briefe. Norderstedt 2004, S. 103)
Ida Steinhards Tochter Else Cezilie glückte im Januar 1936 die Emigration von München nach London. Am 19.01.1937 heiratete sie in Paris Julius Wassermann (geboren 08.03.1913 in Bopfingen); Julius Wassermann wurde am 15.05.1944 mit dem 73. Konvoi nach Kaunas deportiert und ermordet. Else Cecili Spiegel (Lanham, Maryland) erstellte im März 1978 eine "Page of Testimony" für ihre Mutter. Sie starb am 19.12.2010 in Cheltenham, Maryland. Bestattet wurde sie auf dem Cheltenham Veterans Cemetery, Section D K1 Row 11 Site 7. Sie war zuletzt mit dem Master Sergeant Henry William Spiegel (geb. 13.10.1911, gest. 24.07.1995) verheiratet.
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