
Helene Jäger, geb. Goldschmidt
geboren am 09.05.1902 in München, geschieden, deportiert am 20.11.1941 aus München nach Kaunas, ermordet am 25.11.1941 in Kaunas (05. Kislev 5702).
ElternHeinrich Goldschmidt, Kaufmann in München, Hedwig Goldschmidt, geb. Löwenstein
Geschwister
- Else Blumenfeld, geboren 14.03.1906 München, emigrierte Ende 1934 nach Johannesburg, Südafrika
- Heirat am 01.01.1925 in München (B 704/1925) mit Alfred Ludwig Jäger, Kaufmann, geboren am 13.06.1888 in Frankfurt am Main.
- Elisabeth, geboren am 04.04.1926 in München
Adressen in München
- Tengstraße 31 (seit 28.01.1936)
- Zentnerstraße 42 , bei den Eltern (seit 10.10.1938)
- Bayerstraße 25 (seit 18.10.1938)
- Ismaninger Straße 65 , Heilbronner (seit 01.11.1938)
- Zentnerstraße 42 , bei den Eltern (seit 01.12.1938)
- Bayerstraße 25 (seit 12.12.1938)
Helene Jäger besuchte die Stielerschule am Bavariaring, die höhere Töchterschule Kerschensteiner, das Landerziehungsheim Schloß Gaienhofen am Bodensee, die städtische Handelsschule Frankfurt am Main, wieder in München die Kochschule Römer, dann die Handelsschule Sabel. Danach arbeitete sie 2 Monate als Buchhalterin bei ihrem Onkel Justizrat Goldschmidt, anschließend im Geschäft ihres Vaters. 1918 besuchte sie das Institut Kerschensteiner und arbeitete im jüdischen Kindergarten.
Ab 1920 verbrachte sie insgesamt sieben mehrmonatige Aufenthalte in verschiedenen psychiatrischen Münchner Kliniken, zuletzt ab 07.06.1937 in Eglfing-Haar. Auf Veranlassung der Eltern wurde sie am 10.10.1938 nach Hause beurlaubt. Sie sollte in eine jüdische Familie kommen, da die Eltern emigrieren wollten. Die Diagnose in Eglfing-Haar lautete: Milieuschaden, geistige Behinderung, nicht Geisteskrank. Vermerk auf VKK: "geisteskrank". Auf EMA NS: "Geisteskrank, jeder Wohnungswechsel ist der GM mitzuteilen". Helene Jäger war von dem Kaufmann Alfred Ludwig Jäger (geboren 13.06.1888 Frankfurt am Main) seit 1932 oder 1936 geschieden und seit 24.11.1937 entmündigt. Die 1925 geschlossene Ehe wurde vom Vater arrangiert.
Ihren Eltern, die ihre Tochter Elisabeth aufzogen, gelang mit dem Enkelkind im März 1939 die Emigration in die Schweiz.
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