
Alexander Liebmann
Kunstmaler, Radierer, geboren am 31.10.1871 in Berlin, verheiratet, Suizid am 02.04.1942 in München (15. Nisan 5702 (1. Pessach)).
ElternAdolf Liebmann, Privatier in Berlin, Sarette Liebmann, geb. Aron
Ehepartner
- Johanna Gertrud Dorothea Liebmann, geb. Lichtheim, Kunstmalerin, geboren am 02.08.1874 in Hühnerei, Kr. Glogau, Schlesien (heute: Drozów, Polen), gestorben am 02.04.1942 in München.
Adressen in München Zugezogen am 05.10.1895 von Berlin
- Pettenkoferstraße 27a , Heß (seit 17.09.1918)
- Voßstraße 4 (seit 16.01.1928)
- Ohmstraße 1 (seit 16.10.1939)
- Akademiestraße 7 (seit 15.03.1940)
- Bürkleinstraße 16 , Silber (seit 16.12.1941)
Alexander Liebmann besuchte das Gymnasium und studierte anschließend an den Kunstakademie in Paris und ab Oktober 1897 in München bei Peter von Halm.
Arbeitete einige Jahre bis zu seinem Zuzug nach München an einer Berliner Kunstgewerbeschule als Lehrer. 1897, 1903 und 1913 hielt er sich zu Studienzwecken in Paris auf. Ausstellungen u. a. im Münchner Glaspalast, u. a. in der Kunstausstellung 1929 mit vier Radierungen vertreten (An der Stadtmauer, Altes Mainstädtchen; Straße in Südfrankreich und Aus Alt-München Giesing).
914-1918 nahm er als Hauptmann am Ersten Weltkrieg teil, wurde bei der Schlacht an der Somme schwer verwundet. Er erhielt das Eiserne Kreuz Erster Klasse und die hessische Tapferkeitsmedaille.
Karl Wieninger beschäftigte das Ehepaar Liebmann ab Sommer 1941 als Porzellanmaler in seiner keramischen Werkstätte in Sendling. Er war mit dem Ehepaar befreundet und beschreibt die letzten Monate vor dem Suizid in seinem Buch "In München erlebte Geschichte".
Am 27.03.1942 erhielt das Ehepaar Liebmann den Deportationsbefehl und die Mitteilung, daß das Haus Bürkleinstr. 16 am 03. April geräumt werde, und alle Bewohner sich ab 8 Uhr zum Abtransport bereitzuhalten hätten. Daraufhin beschloss das Ehepaar den Suizid. Auch Franziska Bretzfelder, eine weitere Bewohnerin des Hauses verübte Suizid. Alexander Liebmann starb am 02.04.1942 um 12 Uhr im Israelitischen Krankenheim in der Hermann-Schmid-Straße an den Folgen einer Schlafmittelvergiftung.
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