
Oscar (auch: Oskar) Grünhut
Häute-, Fell- und Wollgroßhändler, geboren am 19.10.1874 in Regensburg, verheiratet, deportiert am 29.07.1942 aus München nach Theresienstadt, ermordet am 11.05.1943 in Theresienstadt (06. Ijar 5703).
ElternIsidor Grünhut, Großhändler in Regensburg, Therese Grünhut, geb. Österreicher
Ehepartner
- Heirat am 14.07.1907 in Würzburg mit Eugenie (Jenny) Grünhut, geb. Rosenthal, geboren am 24.09.1887 in Würzburg, gestorben am 01.09.1942 in Theresienstadt.
- Fritz, geboren am 05.04.1908 in München
- Therese, geboren am 14.10.1910 in München
- Walter, geboren am 27.11.1915 in München
Adressen in München Zugezogen am 06.02.1905 von Regensburg
- Herzog-Heinrich-Straße 13 , eigene Wohnung (seit 01.03.1927)
- Elisabethstraße 31 , Lesser (seit 03.01.1939)
- Widenmayerstraße 38 (seit 17.04.1940)
- Bayerstraße 25 (seit 15.04.1941)
- Widenmayerstraße 39 , Rothschild (seit 21.05.1941)
- Knorrstraße 148 (seit 14.04.1942)
Oscar Grünhut besuchte die Realschule. 1894-1896 leistete er seinen Militärdienst beim Bayerischen Infanterie-Leibregiment. Bis zu seinem Umzug nach München war er Prokurist in der Häute-, Felle- u. Darmhandlung seines Vaters Isidor Grünhut, St.-Georgen-Platz 2, Regensburg. Im Jahre 1902 wurde er in die Vorstandschaft der Zionistischen Vereinigung Regensburg gewählt.
Er betrieb seit 18.03.1908 bis zur Schließung am 10.11.38 (abgem. 11.02.39 f. 10.11.38) in der Sommerstraße 9 die Firma "Steinharters S. Nachf. Oscar Grünhut", eine Häute-, Fell-, Roßhaar- u. Wollgroßhandlung mit 12 Angestellten und Arbeitern (bis 20.04.1933 war Siegfried Steinharter Teilhaber). Er war gerichtlich vereidigter Sachverständiger für Häute- und Rohhaargewerbe. Oscar Grünhut und seine Ehefrau waren Eigentümer folgender Häuser: Sommerstr. 9 (E+2), Sommerstr. 13 (E+3 u. Rg. E+2), Herzog-Heinrich-Str. 13 (E+3) sowie des Flurgrundstücks Nr. 1681 in Aubing (Acker).
Die Familie lebte in der Prinzregentenstraße 12/I (um 1910), in der Wittelbacherstraße 20/I (um 1916) und der Herzog-Heinrich-Straße 13/I (um 1933).
Tochter Therese und ihr Ehemann Ernst Hirsch (sp. Ernest Hirst) emigrierten im Januar 1939 in die USA, Rosebell Hirst starb am 20.02.1976 in Berkely, Kalifornien. Sohn Walter emigrierte im Juli 1939 nach England, später lebte er als Walter Greenhut in Nairobi, Kenia. Sohn Fritz emigrierte im Mai 1940 in die USA, er starb am 11.05.1993 in Milwaukee, Wisconsin.
Oscar Grünhut (Transportnr. 958) und seine Ehefrau kamen am 30.07.1942 mit Transport II/20 nach Theresienstadt. Von den insgesamt 50 Personen dieser Deportation überlebten 11 die Shoah.
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