
Leopold Grünebaum
Vertreter, geboren am 10.12.1876 in Staden, Kr. Friedberg, Hessen, verheiratet, gestorben am 12.01.1940 in München (02. Shewat 5700).
ElternMaier Grünebaum, Viehhändler in Staden, Karoline, geb. Rothschild
Ehepartner
- Heirat am 16.02.1909 mit Margarethe Haase, geboren am 04.06.1884 in Rakwitz, gestorben am 25.11.1941 in Kaunas.
- Ilse, geboren am 07.03.1910 in Passau
- Margot, geboren am 01.02.1911 in Passau
- Rosa, geboren am 07.06.1912 in Passau
Adressen in München Zugezogen am 07.04.1934 von Passau
- Jakob-Klar-Straße 5 (seit 11.04.1934)
- Tengstraße 35 (seit 22.09.1937)
Leopold Grünebaum absolvierte eine Kaufmannslehre bei Tietz in Bamberg. Dort blieb er bis 1902, zuletzt in leitender Stellung. 1902 zog er nach Passau und übernahm 1905 das 1902 von Robert Beermann gegründete Textilgeschäft an der Hauptstraße. Dies baute er zum Warenhaus aus. In Vilshofen hatte das Warenhaus L. Grünebaum eine Filiale, als deren Prokuristin seine Ehefrau fungierte. Die Familie lebte in der Nikolastraße 10, beschäftigte Hausangestellte und Kindermädchen. Die Geschäfte florierten, es wurden ca. 20 Personen beschäftigt. Nach den Boykottaktionen 1933 und einem empfindlichen Rückgang des Umsatzes beschloss Leopold Grünebaum das Warengeschäft zu veräußern. Im Februar 1934 fand der Ausverkauf statt und die Familie zog mit Tochter Rosa nach München. In München war er seit 30.08.1934 als Provisionsvertreter in Textilwaren tätig. Dieses Gewerbe wurde am 09.12.1938 abgemeldet.
Leopold Grünebaum und seine Ehefrau bemühten sich verzweifelt um Emigration. Die Aufregungen waren für Leopold G. zu groß, er starb am 12.01.1940 an den Folgen eines Herzanfalles. Seine Ehefrau wurde nach Kaunas deportiert und ermordet.
Tochter Rosa emigrierte 1939 nach England, von dort wanderte sie 1945 zu ihrem späteren Ehemann Albert(o) Gru(e)nzeug aus. Das Ehepaar lebte bis 1979 in Caracas, Venezuela. Dann siedelten sie in die USA über. Rosa Grunzeug starb am 12.08.1986.
Tochter Margot emigrierte 1934 nach Paris. Nach der Internierung in Gurs gelang ihr über Portugal die Emigration nach New York. Sie heiratete im Dezember 1943 in New York den aus Wien stammenden Emanuel Gottesmann, sie starb 1971 in England.
Tochter Ilse lebte seit 1928 in Berlin, im Juli 1939 emigrierte sie von dort nach England. Im Januar 1946 konnte sie nach New York auswandern. Ilse Greenbaum starb am 20.01.2002 in New York.
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