
Gustav Götzl
Prokurist, geboren am 06.12.1884 in Innsbruck, ledig, deportiert am 04.04.1942 aus München nach Piaski, ermordet in Piaski.
ElternFriedrich Götzl, Kaufmann in München, Jeanette Götzl, geb. Einhorn
Geschwister
- Alfred
Adressen in München Zugezogen am 06.01.1886 von Innsbruck
- Gaiglstraße 20 (seit 01.01.1918)
Gustav Götzl begann 1900 in München eine Lehre als Speditionskaufmann bei der Fa. Gebr. Gondrand A.G. in München und Chemnitz. Danach war er über drei Jahre, zuletzt als stellvertretender Direktor, bei der Internationalen Transportgesellschaft AG München beschäftigt. Es folgten 6 1/2 Jahre als Prokurist und Filialleiter bei der Fa. Schneker & Co in München. Seit 01.04.1928 als Prokurist bei der Fa. A. Frank & Söhne, dort war er seit 1933 fast aussschließlich mit Auswanderer-Transporten beschäftigt. Dann - nachdem die Gestapo München 1938 seine Entlassung angeordnet hatte - als Provisionswerber für Emigranten-Transporte für die Speditionsfirma A. Frank u. Söhne in der Westendstraße 160. Die beabsichtigte Gründung eines Beratungsbüros für Ausreisewillige wurde ihm nicht gestattet.
Denunziationsschreiben des Dr. A. B., Gaiglstr. 20/I an die Ortsgruppe Stiglmairplatz: "Ich melde das der Jude Gustav Israel Götzl ... von mir wiederholt mit Lederhose, Trachtenjoppe und Trachtenhosenträgern angezogen, zuletzt gestern ... auf der Straße gesehen wurde. Meine Hausangestellte ... meldet mir, daß dieser Jude heute früh geraume Zeit nur mit der Badehose bekleidet auf dem Balkon seiner Wohnung Matratzen klopfte... Ferner wird mit von meinen Familienangehörigen und meiner Hausangestellten gesagt, daß der Jude stundenlang in seiner Küche Schreibmaschinen schreibt. Das Geklapper ist auf dem Küchenbalkon deutlich zu hören. Was hat denn dieser Juden immer zu schreiben? Heil Hitler Dr. A. B. (zitiert nach StAM Pol.Dir. 12785)
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