
Merry Gaber
Schülerin, geboren am 29.08.1930 in Dresden, ledig, deportiert am 13.03.1943 aus München nach Auschwitz, ermordet am 31.12.1943 in Auschwitz.
ElternAmalie Gaber, Propagandistin
Adressen in München Zugezogen am 15.01.1932 von Gaißach
- Buttermelcherstraße 17 , Großmutter Jeanette Ga (seit 15.01.1932) (bis 24.05.1932)
- Antonienstraße 7 (seit 20.12.1932)
- Bad Tölz (seit 22.03.1933)
- Antonienstraße 7 (seit 15.08.1933)
- Clemens-August-Straße 9 (seit 11.04.1942)
Merry Gaber war bis Mai 1932 in der Buttermelcherstr. 17/I gemeldet, wurde dann im Krankenhaus Schwabing behandelt und kam im Dezember von dort aus ins Antonienheim. Ihre Großmutter Jeanette Gaber (* 15.08.1877 Berhometh, Bukowina) war Mieterin der Wohnung, sie starb am 09.04.1932 im Krankenhaus links der Isar an offener Lungentuberkulose. Anzunehmen, dass Merry von der Frau ihres Onkels, Paula Gaber (die zeitweilig auch bei der Schwiegermutter gemeldet war) ins Antonienheim gebracht wurde. 1933 war Merry einige Monate Patientin im Kinderlungensanatorium Gaißach bei Bad Tölz. Ab dem 15.08.1933 befand sie sich wieder im Antonienheim.
Ihre Mutter lebte seit 12.10.1914 in München, von März bis Ende 1925 in Berlin bei ihrer Schwester Frieda Knappe. Anschließend hielt sie sich beruflich in Czernowitz auf; von 13.02.1917 bis 15.06.1929 war sie wiederin München in der Buttermelcherstr. 17/I gemeldet. Abmeldung erfolgte nach Wiesbaden. Ihre Mutter emigrierte am 04.07.1934 auf der SS. Manhattan von Hamburg nach New York, ihr letzter Wohnsitz war Karlsruhe gewesen. Lt. U.S. Census 1940 lebte sie zu diesem Zeitpunkt im Haushalt ihrer Schwester Frieda Knappe in der Bronx, New York.
Im März 1939 wurde für Merry ein Fremdenpass ausgestellt und vom Vormundschaftsgericht München bestätigt, dass gegen eine Auswanderung des Kindes keine Bedenken bestünden. Die geplante Emigration konnte nicht umgesetzt werden und Merry Gaber gehörte zu den letzten Kindern des Antonienheimes, die aus der "Heimanlage der Juden in Berg-am-Laim" mit ihren Betreuerinnen nach Auschwitz deportiert und dort nach der Selektion an der Rampe ermordet wurden.
Heute erinnert eine Gedenkstele vor dem ehemaligen Kinderheim mit einem Foto von Merry Gaber und ihrer Freundin Judith Hirsch an das Schicksal des Heimes und der Kinder.
Permalink für diesen Datenbankeintraghttps://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=3635