
Josef Cahn
Viehhändler, Tabakgeschäftsinhaber (Fa. Beca), geboren am 06.07.1883 in Rülzheim, Kr. Germersheim, verheiratet, emigriert am 23.12.1938, IT, emigriert nach Budapest, HU, deportiert nach Garany (Lager), ermordet in KZ Ungarn.
ElternBenedikt (Bartholomäus) Cahn, Viehhändler in Rülzheim, Rika, geb. Vollmer
Geschwister
- Leo, geboren am 15.05.1884, in Rülzheim
- Heinrich, geboren am 15.05.1884, in Rülzheim
- Dora
- Karoline verheiratete Wolf, geboren am 02.01.1888, in Rülzheim
- Otto, geboren am 06.03.1892, in Rülzheim
- Wilhelm, geboren am 24.02.1893, in Rülzheim
- Lucie verheiratete Willstätter, geboren am 11.03.1896, in Rülzheim
- Arthur
- Erna verheiratete Frenkel, geboren am 20.08.1900, in Rülzheim
- Heirat am 08.03.1920 in München mit Elisabeth (Betty) Reiß, geboren am 25.08.1894 in Bad Dürkheim, gestorben am 25.11.1941 in Kaunas (Kowno), Litauen.
- Gertrud, geboren am 04.02.1921 in München
- Fritz, geboren am 07.03.1922 in München
Adressen in München Zugezogen am 14.11.1919 von Schwandorf
- Herzog-Rudolf-Straße 22 , Wiedmann (seit 14.11.1919) (bis 30.06.1922)
- Mariannenstraße 2 (seit 22.06.1922)
Josef Cahn war seit seinem 16. Lebensjahr im väterlichen Viehhandel in Rülzheim tätig.
Er nahm ab 1914 am Ersten Weltkrieg teil, erlitt 1916 einen Nervenschock und wurde 1917 wegen Dienstunbrauchbarkeit aus dem Militärdienst entlassen. Nach einer Auseinandersetzung mit einem französischen Besatzungssoldaten floh er nach Schwandorf in der Oberpfalz und verzog ein Jahr danach nach München.
Er betrieb (bis dessen Auswanderung nach Palästina 1932 mit seinem Bruder Wilhelm) einen Vieh- und Pferdehandel mit Stallungen in Schondorf am Ammersee, den er am 22.11.1935 abmeldete, nachdem ihm die Fortführung dieses Handels wegen seiner Zugehörigkeit zum Judentum durch das Gewerbeamt untersagt worden war. Außerdem hatte er seit 01.02.1933 mit seiner Ehefrau einen Großhandel mit Rohtabak und einen Großhandel mit rauchfertigen Tabakwaren in der Mariannenstraße 2/I. War bis Mitte der 30er Jahre Besitzer des Hauses Mariannenstr. 2
J. Cahn war vom 17.06. bis 25.08.1938 in "vorbeugender Polizeihaft" im KZ Sachsenhausen-Oranienburg und wurde unter der Auflage einer täglichen Meldepflicht entlassen. Er wurde am 10.11.1938 als "Aktionshäftling" abermals von der Gestapo festgenommen und in das KZ Dachau eingeliefert. Nach seiner Entlassung am 28.11.1938 hatte er die Auflage, Deutschland bis zum 20.12.1938 zu verlassen. Da bis zu diesem Zeitpunkt seine Quotennummer für die Auswanderung in die USA noch nicht an der Reihe war, emigrierte er im März 1939 nach Triest. Am 28.09.1939 wurde Josef Cahn die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt.
Seit Oktober 1939 war er in Budapest ansässig. Noch im Februar 1940 versuchte seine Ehefrau ein Affidavit für ihn zu erhalten, damit er in die USA emigrieren könnte. Ausweislich einer Mitteilung der Isr. Kultusgemeinde Budapest vom 14.04.1966 wurde J. Cahn im Sommer 1941 vom Internierungslager/Durchgangslager Garany (damals Ungarn, heute Slowakei, Nahe Kosice) deportiert und an einem unbekannten Ort ermordet. Er hatte in Budapest VI, Csengery Urca 54/III 8 bei Familie Singer gewohnt. Seit Oktober 1939 war er in Budapest ansässig. Noch im Februar 1940 versuchte seine Ehefrau ein Affidavit für ihn zu erhalten, damit er in die USA emigrieren könnte. Ausweislich einer Mitteilung der Isr. Kultusgemeinde Budapest vom 14.04.1966 wurde J. Cahn im Sommer 1941 vom Internierungslager/Durchgangslager Garany (damals Ungarn, heute Slowakei, Nahe Kosice) deportiert und an einem unbekannten Ort ermordet. Er hatte in Budapest VI, Csengery Urca 54/III 8 bei Familie Singer gewohnt.
Permalink für diesen Datenbankeintraghttps://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=2595