
Dr. jur. Friedrich Goldschmit
Justizrat, geboren am 27.07.1871 in Ludwigshafen, verheiratet, Suizid am 04.12.1938 in München (11. Kislew 5699).
ElternJulius Goldschmit, Kaufmann in Nürnberg, Rosa Goldschmit, geb. Mosbach
Ehepartner
-
Heirat am 27.07.1899 in Bonn mit Mary Goldschmit, geb. Falkenhayner, geboren am 07.02.1867 in Bonn, gestorben am 18.08.1943 in München.
Die Ehe galt als Mischehe.
- Walter Paul Martin, geboren am 14.02.1901 in München
- Hildegard, geboren am 10.10.1905 in Obermenzing
Adressen in München Zugezogen am 01.01.1899 von Ludwigshafen
- Trogerstraße 44 (seit 01.01.1899)
- Romanstraße 75 (seit 18.07.1917)
Dr. Friedrich Goldschmit studierte in München, Berlin und Heidelberg Philologie, Jura und Volkswirtschaft. Er promovierte 1898 in Erlangen, die Staatsprüfung hatte er ein Jahr vorher absolviert. Zugelassen zur Anwaltschaft in München wurde er 1898. Von 1905 bis 1911 als Vertreter der Liberalen Vereinigung Mitglied des Bayrischen Landtags.
Er unterhielt in der Türkenstraße 3/I, Gartengebäude, in Sozietät mit Werner Müller, eine Kanzlei. Dr. Goldschmit war Besitzer des Einfamilienhauses Romanstraße 75. Herausgeber (mit Friedrich Siebert) des "Schwarz-Weiß-Rot - Jungliberales Jahrbuch (München, 1. Jg. 1904) Herausgeber (mit Fritz Koppe) des "Zentralblattes für Handelsrecht (Berlin, Wien, 1. Jg. 1926)
Im März 1933 wurde Dr. Goldschmit mit Max Kaiser in Schutzhaft genommen, im Sommer 1937 wurde er mit einer Paßsperre belegt. Nach dem Entzug der Zulassung zur Anwaltschaft verübte Dr. Goldschmit Suizid. Er starb an einer Veronalvergiftung.
Sohn Walter arbeitete als Ingenieur, verzog 1931 nach Nürnberg und heiratete 1932 Liddy Elly Leichsnering. Die Tochter arbeitete als Schauspielerin unter dem Künstlernamen Hilde Goltz und heiratete am 06.07.1931 den Staatsschauspieler und Obmann der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger, Julius Johann Riedmüller.
Werkauswahl: Der strafrechtliche Begriff der Urkunde. in: Der Gerichtssaal, Jg. 55, 1898 (S. 161 ff.) Das Recht des Aufsichtsrats der Aktiengesellschaft. Berlin, 1922. Die Aktiengesellschaft. Handelsgesetzbuch § 178 bis § 319. Handausgabe mit Erläuterungen. München, Beck 1927. Aktiengesetz in der Fassung der Notverordnungen vom 19. September u, 6. Oktober 1931. Textausgabe. Reihe Beck'sche Sammlung deutscher Reichsgesetze. München, 1932.
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