
Dr. med. Otto Reinach
Kinderarzt, Geh. Sanitätsrat, Hofrat, geboren am 07.01.1870 in Neustadt an der Haardt, verheiratet, gestorben am 06.12.1938 in München (13. Kislev 5699).
ElternJoseph Reinach, Privatier, Berta Reinach, geb. Kann
Ehepartner
- Heirat am 24.03.1902 in Ulm mit Anna Reinach, geb. Bernheimer, geboren am 17.06.1879 in Ulm, gestorben am 25.11.1941 in Kaunas.
- Franz, geboren am 19.09.1903 in München
Adressen in München
- Promenadeplatz 16 (seit 01.01.1905) (bis 11.11.1938)
- Kobellstraße 10 (seit 11.11.1938) (bis 20.11.1941)
Dr. Otto Reinach studierte in Erlangen. Er erhielt seine Approbation 1894. 1897 gründete er ein privates Ambulatorium aus dem das Säuglingsheim und die Säuglingsheilanstalt Prinzessin-Arnulf-Haus in der Frühlingstraße 27 (30/31) hervorging. 1911 erhielt Dr. Reinach den Titel eines Königl. Hofrates verliehen. Bis 1933 war er ärztlicher Leiter der Anstalt. Danach betrieb er eine Praxis am Promenadenplatz 16 (Ritter-von-Epp-Platz 12). Er war Mitglied der "Münchner Gesellschaft für Kinderheilkunde". Leiter und Gründer des Bezirksverbandes für Säuglingspflege in München.
Dr. Reinach kam als "Aktionshäftling" im November 1938 in das KZ Dachau, er starb an den Folgen der dort erlittenen Mißhandlungen. Ehefrau Anna wurde nach Kaunas deportiert und ermordet.
Sohn Franz, Rechtsanwalt, emigrierte Anfang 1933 nach Holland. Er überlebte die Shoah und starb am 03.04.1961 in Nijmegen.
1947 wurde in der Fasanerie-Nord der Sendlinger Weg in Reinachstraße umbenannt.
Einzelgrab Neuer Israelitischer Friedhof, Sektion 6, Reihe 8, Platz 3 (Granit liegend).
Permalink für diesen Datenbankeintraghttps://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=1890