Siegfried Geismar
Metzger, geboren am 21.01.1879 in Breisach, verheiratet, deportiert am 22.10.1940 aus Offenburg nach Gurs (Lager), ermordet am 31.12.1943 in Majdanek.
Ehepartner
- Judith Beck, geboren am 22.02.1877 in Lörrach, gestorben am 12.08.1948 in New York.
- Hedwig Hedy
- Bella Margarete, geboren am 01.09.1910 in Offenburg
- Alice Erna, geboren am 09.01.1909 in Offenburg , gestorben am 09.01.1984 in Flushing, Queens County, New York.
- Norbert, geboren am 13.10.1916 in Offenburg , gestorben am 17.12.1998 in Brookville, Nassau County, New York.
Adressen in München
- Dreschstraße 7a (seit 09.09.1939)
- Ysenburgstraße 4 (seit 03.10.1939)
Biographische Informationen zur Familie Geismar auf der Webseite "Stolpersteine Guide" (https://stolpersteine-guide.de/map/):
"Siegfried Geismar wurde am 1. Dezember 1877 in Breisach geboren. Er war Metzgermeister und wohnte mit seiner Familie ab dem 28. Oktober 1910 in der Kirchstraße 4 (heute Kreuzkirchstraße 4) wo er eine gut gehende Metzgerei führte. Gemeinsam mit seiner Frau Judith, geb. Beck, hatte er vier Kinder, drei Töchter und einen Sohn. 1933 war das Geschäft der Geismars vom Boykott gegen jüdische Geschäfte betroffen.
Tochter Hedy schilderte nach dem Krieg in einem Interview den Alltag der Juden in Offenburg vor 1933. Sie berichtete von Begegnungen mit Einheimischen, von denen einige versuchten, die diktatorischen Maßnahmen der Nazis zu mildern. Andererseits übten überzeugte Nationalsozialisten gerade auf lokaler Eben einen kaum erträglichen Druck auf die jüdische Bevölkerung aus.
Im Mai 1938 wurde die Metzgerei der Geismars schließlich geschlossen und die Familie wohnte seit dem 5. Mai 1938 in der Gaswerkstraße 17. Während die beiden Töchter Hedwig Hedy und Bella Margarete sowie der Sohn Norbert nach England und Palästina beziehungsweise in die USA auswandern konnten, wurden die Eltern und die Tochter Alice Erna 1940 nach Gurs deportiert. Von dort aus konnte Alice Erna mit ihrem Mann über die Schweiz nach Nordamerika fliehen. Judith Geismar kam von Gurs nach Récébédou und nach Noé. Am 17. August 1943 wurde sie nach Lonis-le-Saunier entlassen und konnten 1946/47 in die USA auswandern, wo sie am 12. August 1948 starb.
Siegfried Geismar überlebte die nationalsozialistische Schreckensherrschaft nicht. Er wurde über Récébédou, Noé und Drancy am 4. März 1943 nach Majdanek/Lublin deportiert. 1945 wurde er für tot erklärt."
(Quelle: stolpersteine-guide.de/map/biografie/2211/kirchstrasse-4)
Judith Geismar starb am 12.08.1948 in New York. Beerdigt wurde sie auf dem Mount Hebron Cemetery in Flushing, Queens County, New York.
Es ist unklar, wann sich Siegfried und Judith Geismar in München angemeldet haben; möglicherweise hielten sie sich nur wenige Monate in der Stadt auf. Nach ihrem Wegzug aus München lebten die Geismars wieder in Offenburg, Kirchstraße 4. Hier erinnert ein Stolperstein an das Schicksal von Siegfried Geismar.
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