
Heinz (Herschdörfer) Herszdörfer
Kaufmann, geboren am 25.10.1910 in München, ledig, deportiert aus Berlin14.09.1939 in Sachsenhausen (04. Tishri 5700).
ElternHeinrich Herschel Herszdörfer, Kaufmann in Berlin, fr. München, Lina Herszdörfer, geb. Blum
Adressen in München
- Auenstraße 26 , bei den Eltern
- Berlin (seit 28.02.1933)
- Schulstraße 12 (seit 03.11.1933)
- Galeriestraße 15a (seit 01.01.1934)
- Wilramstraße 14 (seit 01.07.1934)
Heinz Herszdörfer (Herschdörfer) wurde am 25. Oktober 1910 in München geboren. Sein Vater, der jüdische Kaufmann Heinrich (Herschel) Herszdörfer (Herschdörfer), stammte ursprünglich aus Drohobycz in der heutigen Ukraine und lebte seit 1898 in München. Dort heiratete er 1910 Lina Blum. Heinz Herszdörfer hatte keine Geschwister und lebte mit seinen Eltern in der Clemensstraße 26. Über seine Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. De Vater Heinrich Herszdörfer kämpfte ab 1915 im Ersten Weltkrieg. Die Familie siedelte 1928 nach Berlin über. Heinz Herszdörfer wurde Kaufmann wie sein Vater und konvertierte 1932 zum protestantischen Glauben. Er kehrte Ende 1933 nach München zurück und wohnte ab Juli 1934 in der Wilramstraße 14. 1936 verließ er München und ging wieder nach Berlin, wo er zu seiner Mutter in die Münzstraße 22 zog. Seinen letzten Wohnsitz hatte Heinz Herszdörfer im Prenzlauer Berg in der Lothringer Straße 10 (heute Torstraße). Über sein Leben in Berlin ist nichts bekannt.
Der Übertritt zum evangelischen Glauben schützte Heinz Herszdörfer nicht vor der nationalsozialistischen Verfolgung: Er wurde in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht, vielleicht im Zuge der „Reichspogromnacht“ am 9./10. November 1938 oder zu einem anderen Zeitpunkt. Das Datum seiner Verhaftung lässt sich nicht ermitteln. Am 14. September 1939 ermordete die SS Heinz Herszdörfer mit 28 Jahren im Konzentrationslager Sachsenhausen. Seine Mutter Lina wurde am 9. Juni 1942 von Berlin in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort wurde sie am 24. Dezember 1943 ermordet. Über das Schicksal seines Vaters Heinrich ist nichts bekannt. (Text B. Hutzelmann; Lektorat C. Fritsche)
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