
Dr. phil. Joseph (Josef) Waldner
Kaufmann, Makler, Musiker, geboren am 21.10.1892 in München, geschieden, deportiert am 13.07.1942 aus München nach Warschau (Ghetto) oder Auschwitz, ermordet in unbekannt.
ElternMoritz Waldner, Buchhalter in München, Hilda Waldner, geb. Hess
Geschwister
- Mathilde Siegel, geboren 17.10.1893 München, gestorben 27.031970 in Lima, Peru
- Ernst Norbert, geboren 04.10.1905 München, emigrierte über Jugoslawien nach Palästina, gestorben 26.12.1989 Kiriat Ono, Israel
- Heirat am 30.12.1930 in München mit Lilli Ludwiga Waldner, geb. Mayer, geboren am 09.04.1900 in München.
Adressen in München
- Steinsdorfstraße 15 (seit 23.01.1931)
- Maria-Theresia-Straße 8 , bei der Mutter (seit 15.06.1931)
- Reitmorstraße 52 , bei der Mutter (seit 10.03.1933)
- Baaderstraße 30 (seit 18.08.1941)
- Clemens-August-Straße 9 (seit 16.04.1942)
Joseph Waldner studierte von 1912 bis zu seiner Staatsprüfung in Klavier 1921 an der Akademie für Tonkunst. Bis 1934 war er noch als Hörer in den Fächern Musikgeschichte, Musikästhetik, Stillehre, Einführung in die Chorleitung, Klavierliteratur, Musikalische Zeitfragen, Geschichte der Oper und Vorlesung über Richard Wagner, eingeschrieben. Waldner war als Corepetitor und Musiklehrer in München tätig. Nach 1934 betätigte sich Waldner als musikalischer Leiter der Marionettenbühne im Jüdischen Kulturbund, Ortsgruppe München, und trat auch bei künstlerischen Veranstaltungen des Kulturbundes auf.
1937 meldete er ein Gewerbe als Makler an, da er als Musiker kein Einkommen finden konnte. Er betrieb eine Vermittlung von Ein- und Verkäufen in der Reitmorstraße 52/0. Dieses Gewerbe wurde am 21.10.1938 für den 01.12.1937 abgemeldet.
Dokumente der Arolsen Archives zu Josef Waldner belegen, dass er am 26. Februar 1942 von der Gestapo ins Gefängnis Stadelheim gebracht wurde (Häftlingsbuch Nummer 2032) und am 01.04.1942 zur "Geheimen Staatspolizei" (ohne Ortsangabe). Am 13. Juli 1942 wurde er "evakuiert". Joseph Waldner wurde mit dem sogenannten "Straftransport "deportiert. Es ist unklar, ob das Ziel dieser Deportation das Warschauer Ghetto oder Auschwitz war. Sicher ist jedoch, dass der Transport nicht nach Theresienstadt ging.
Gedenkinschrift für Joseph Waldner und seine Mutter, Einzelgrab des Vaters Moritz Waldner (1859 Zenta/Ungarn - 1928 München): Neuer Israelitischer Friedhof, Sektion 14, Reihe 1, Platz 5 (Kalkstein - Inschrift: Joseph Waldner ... deportiert und verschollen).
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