Helene Batschis, geb. Grajower
geboren am 28.02.1862 in Krakau, Galizien, verwitwet, emigriert am 03.07.1939, IT, deportiert am 16.05.1944 aus Fossoli (Lager) nach Auschwitz, ermordet am 23.05.1944 in Auschwitz (01. Siwan 5704).
ElternMoritz Grajower, Kaufmann in München, Rosa Grajower, geb. Deiches
Ehepartner
- Heirat am 17.02.1884 in Podgorze bei Krakau, Galizien mit Moritz Batschis, Kaufmann, geboren am 28.02.1853 in Bielitz, Schlesien, gestorben am 09.04.1911 in München.
- Gisela, geboren am 30.06.1885 in Chemnitz
- Olga, geboren am 20.06.1891 in München
- Gustav, geboren am 07.01.1893 in München
- Sidonie, geboren am 04.01.1896 in München
- Leopold, geboren am 01.07.1897 in München
Adressen in München Zugezogen am 26.09.1890
- Ungererstraße 86 (seit 30.03.1918)
- Kunigundenstraße 33 (seit 02.12.1935)
Sohn Leopold meldete sich 1914 als Kriegsfreiwilliger. Er kämpfte im österreichischen Infanterie-Regiment "Alt-Starhemberg 54) an der Karpathenfront. Seit Mai 1915 galt er als vermisst, seine Eltern erhielten von ihm im Mai 1916 Nachricht. Er starb in russischer Gefangenschaft am 19.12.1916 in Dawkienawo, Samara, an Fleckfieber.
Helene Batschis führte nach dem Tod des Ehemannes die von ihm gegründete Firma "M. Batschis", eine Agentur für Wollwaren, bis Mitte der 20er Jahre weiter.
Helene Batschis emigrierte gemeinsam mit den Töchtern Olga und Sidonie.
Sie lebten in Mailand. Am 29.04.1944 wurde sie mit ihrer Tochter Olga an der Grenze zwischen Italien und der Schweiz von Deutschen verhaftet. Die beiden wurden in das Gefängnis in Varese eingeliefert, von dort kamen sie über die Gefängnisse in Como und Mailand ins Lager Fossoli. Beide wurden am 16.05.1944 aus dem Lager Fossoli mit convoglio 10 nach Auschwitz deportiert. Helene Batschis wurde nach ihrer Ankunft in Auschwitz am 23.05.1944 ermordet. Auch Tochter Olga wurde Opfer der Shoah.
Tochter Gisela heiratete 1916 den Studienrat Karl Edelmann, sie war durch diese Ehe mit einem Nichtjuden vor Deportation geschützt. Sohn Gustav lebte bis 1922 in München, später emigrierte er nach Bern, Schweiz.
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