
Kurt Schroeter
Diplomingenieur, Violinlehrer, geboren am 05.03.1882 in Berlin, verheiratet, deportiert am 15.11.1943 nach Auschwitz, ermordet am 02.01.1944 in Auschwitz.
ElternWalter Schlesinger, Clara Schlesinger; Bertha Schroeter (Adoptivmutte)
Ehepartner
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Heirat am 04.04.1912 mit Ilse Schroeter, geb. von Voigts-Rhetz, geboren am 28.04.1887.
Die Ehe galt als Mischehe.
- Marianne, geboren am 06.11.1913 in Berlin
- Sigrid, geboren am 24.08.1920 in Berlin
Adressen in München Zugezogen am 01.07.1923 von Berlin
- Olching, Bahnhofsstraße 3 (seit 01.07.1923)
Kurt Schroeter wurde als Kurt Schlesinger in Berlin geboren. Er studierte 1900 bis 1907 an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg Elektrotechnik (Abschluß als Diplomingenieur). Bei dem Violinvirtuosen Carl Flesch ließ er sich zum Konzertmeister ausbilden. Später machte er sich als Violinlehrer selbständig. Nach dem Ersten Weltkrieg, an dem Schroeter teilnahm, wurde er von Bertha Schroeter adoptiert - daher der Namenswechsel.
Am 01.07.1923 erfolgte der Umzug von Berlin nach Gröbenzell. In München erteilte er Musikunterricht. Im Februar 1936 wurde ihm die Lehrtätigkeit von der Reichsmusikkammer untersagt.
Auf der Suche nach einem sicheren wirtschaftlichen Auskommen emigrierte Schroeter im Oktober 1937 nach Amsterdam, wo er als Violinlehrer und Heilpädagoge Fuß fassen konnte. Er lebte in Amsterdam, Harmoniehof 59. Im August 1943 wurde er bei einer Razzia in Amsterdam verhaftet, wenig später in das Konzentrationslager Vught bei Hertogenbosch gebracht. Von dort wurde er am 15.11.1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Das Tagebuch von Kurt Schroeter aus dem Jahr 1942/43 ist unter dem Titel "Tage, die so quälend sind" veröffentlich worden (Herausgeber: Kurt Lehnstaedt, München 1993).
Am 22.03.2012 wurde in der Gröbenzeller Bahnhofstrasse ein Stolperstein für Kurt Schroeter verlegt, das Wohnhaus der Schroeters wurde 2006 abgerissen.
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