
Martha Babette Holzer, geb. Trautmann
geboren am 26.05.1907 in Bergzabern, verheiratet, deportiert am 20.11.1941 aus München nach Kaunas, ermordet am 25.11.1941 in Kaunas (05. Kislev 5702).
ElternAlfred Trautmann, Kaufmann in Bergzabern, Johanna, geb. Urnstein
Ehepartner
- Heirat am 13.10.1936 in Bergzabern mit Alfred Holzer, geboren am 11.06.1907 in Traunstein, gestorben am 25.11.1941 in Kaunas.
Adressen in München Zugezogen am 15.12.1938 von Traunstein
- Kyreinstraße 3 (seit 15.12.1938)
- Trogerstraße 44 (seit 09.02.1939)
Martha Babette Trautmann kam am 26. Mai 1907 in Bergzabern im heutigen Rheinland-Pfalz zur Welt. Ihre Eltern Alfred und Johanna Trautmann waren Kaufleute. Martha Trautmann blieb Einzelkind. Über ihre Schulzeit, ihre Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. Ab September 1934 arbeitete sie für ein gutes Jahr als Hausangestellte im pfälzischen Frankenthal. Am 13. Oktober 1936 heiratete Martha Trautmann Alfred Holzer und zog mit ihm in dessen Heimatstadt Traunstein. Die Ehe blieb kinderlos.
Alfred Holzer und seine Familie betrieben in Traunstein einen Viehhandel und konnten diesen auch nach Beginn der NS-Herrschaft zunächst weiterführen. Als jedoch die Repressalien gegen jüdische Kaufleute zunahmen, kam das Geschäft 1937 zum Erliegen. Martha Holzer und ihr Mann mussten von Ersparnissen leben. Während der „Kristallnacht“ vom 9. auf den 10. November 1938 sammelte sich ein Mob vor dem Haus der Holzers, rief Parolen wie „Juden raus aus Traunstein!“ und drang in das Haus ein. Martha Holzer musste miterleben, wie ihr Mann ins Gefängnis Traunstein gebracht wurde. Nach seiner Freilassung kam das Ehepaar bei einer befreundeten Bauernfamilie unter. Als Alfred Holzer auf dem Hof erkannt wurde, flohen Martha Holzer und er nach München. Dort lebten sie zunächst in der Kyreinstraße 3. Im Februar 1939 zogen sie in die Trogerstraße 44, wo auch andere Familienmitglieder untergekommen waren. Nachdem Martha Holzers Eltern aus Bergzabern vertrieben worden waren, zogen sie ebenfalls in die Trogerstraße 44.
Am 10. November 1941 stellten Martha und Alfred Holzer einen Ausreiseantrag und bezahlten im Voraus Schiffstickets bei der Hamburg-Amerika-Linie. Doch es war zu spät: Am 20. November 1941 wurden Martha und Alfred Holzer zusammen mit Alfred Holzers Bruder Benno nach Kaunas deportiert. Fünf Tage später wurden alle Verschleppten erschossen. Auch Martha Holzers Eltern überlebten nicht: Alfred und Johanna Trautmann wurden am 10. Juni 1942 von München nach Theresienstadt deportiert und im Vernichtungslager Treblinka ermordet. (Text Christiane Fritsche)
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