Hinde (Hilda, Hilde) Berufer, geb. Laufer
geboren am 20.02.1878 in Chyrow, Galizien (heute: Ukraine), ledig, deportiert am 11.06.1942 aus München nach Theresienstadt, ermordet am 11.01.1943 in Theresienstadt (12. Tevet 5701).
ElternLajb Laufer, Kaufmann in Chyrow, Sara, geb. Eiselbeck
Geschwister
- Osias Laufer, geboren 20.03.1873 Chyrow, gestorben 04.06.1937 München
- Abraham Laufer, geboren 25.02.1877 Chyrow, 1920 mit seiner Familie aus München ausgewiesen
- Gershon Wenig, Kutscher (verst., nur rituell getraut).
- Frieda, geboren am 31.10.1902 in Kroscenko
- Markus, geboren am 30.12.1904 in Chyrow
- Wolf, geboren am 05.10.1907 in Chyrow
- Regina, geboren am 30.04.1912 in Chyrow
Adressen in München Zugezogen am 07.11.1916
- Westermühlstraße 13/I (seit 07.11.1916)
- Baldestraße 12/III (seit 30.06.1917)
- Rindermarkt 8/II (seit 02.04.1936)
- Baldestraße 12/III bei Markus Laufer (seit 01.12.1938)
- Mathildenstraße 9 - IKG Altenheim (seit 01.07.1939)
- Knorrstraße 148 - Barackenlager
Hinde Laufers Ehemann, mit dem sie nur rituell getraut war, ergo diese Ehe staatlich nicht anerkannt war und somit die Kinder als "unehelich" galten, war wohl zum Zeitpunkt ihres Zuzuges nach München schon verstorben.
Tochter Frieda heiratete 1923 in München Isaac Josef Lenz, 1930 Karl Lasser, sie überlebte dank des nichtjüdischen Ehemannes in München, wanderte 1951 in die USA aus, sie starb am 14.02.1958 in Vineland, New Jersey. Tochter Regina heiratete den Architekten Otto Velisch, das Ehepaar emigrierte im Dezember 1938 nach Budapest; Regina Velisch überlebte die Shoah, sie remigrierte im März 1946 und wanderte 1947 in die USA aus.
Sohn Markus emigrierte im Juni 1939 nach Shanghai (nach EWK/F u. Hausbogen Baldestraße). Von September 1942 bis Mitte Januar 1943 verbüßte er eine Gefängnisstrafe wegen "unerlaubter Rückkehr" in Stadelheim. Eine Rückkehr aus Shanghai erscheint (nach meiner Meinung, BS) relativ unwahrscheinlich. Seine Ehefrau Frieda überlebte die Shoah in Frankreich, sie wanderte in den 50er Jahren in die USA aus. Es ist anzunehmen, dass Markus Laufer von Frankreich nach München zurückkehrte. Er wurde nach Auschwitz deportiert und dort am 22.02.1943 ermordet.
Hinde Laufer (Transportnr. 224) kam am 12.06.1942 mit Transport II/5 nach Theresienstadt. Von den insgesamt 50 Personen dieser Deportation überlebte nur eine die Shoah. Laut der Todesfallanzeige des Ältestenrates starb Hinde Laufer um 16 Uhr am 11.01.1943 in Zimmer 47 des Altenheimes in der Kavalier Kaserne. Als Todesursache wurde "Altersschwäche" angegeben.
Sohn Wolf starb am 02.08.1930 in München, sein Grabstein befindet sich auf dem Neuen Israelitischen Friedhof, Sektion 15, Reihe 9, Platz 6 (Kunststein, Inschrift hebräisch/deutsch).
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