Joseph Guggenheimer
Rentner, ehem. Textilkaufmann, geboren am 30.09.1874 in Gunzenhausen, ledig, deportiert am 15.07.1942 aus München nach Theresienstadt, ermordet am 31.12.1942 in Treblinka.
ElternLeopold (Löb) Guggenheimer, Schnittwarenhändler in Gunzenhausen, Hanna Guggenheimer, geb. Ansbacher
Geschwister
- Salomon, geboren 28.02.1870 Dittenheim, gestorben 1918
- Dr. med. Simon Guggenheimer, geboren 21.04.1872 Dittenheim, lebte von 1904 bis 1941 in Neustadt an der Saale, emigrierte 1941 über Kuba in die USA
- Amalie, geboren 15.05.1878 Gunzenhausen, gestorben 15.08.1978 Gunzenhausen
Adressen in München Zugezogen am 30.11.1938 von Gunzenhausen
- Robert-Koch-Straße 1 , Rotter (seit 05.12.1938)
- Kapuzinerstraße 20 , eigene Wohnung (seit 03.08.1939)
- Clemens-August-Straße 9 (seit 22.09.1941)
- Knorrstraße 148 (seit 03.12.1941)
Joseph Guggenheimer und seine Brüder wuchsen in Gunzenhausen auf. Er betrieb mit seinem Bruder Salomon ein Textilgeschäft in dessen Wohnhaus Gerberstraße 13. Nach dem frühen Tod von Salomon Guggenheimer wurde das Geschäft von dessen Ehefrau Johanna und seinem Bruder Joseph geführt. Ab 1924, als auch seine Ehefrau starb, leitete es Sohn Theodor mit Hilfe des Onkels Joseph. Offensichtlich ab 1935 war Joseph Guggenheimer nicht mehr berufstätig, Neffe Theodor verzog 1935 nach Stuttgart, er emigrierte von dort nach New York, wo er 1952 starb. Joseph Guggenheimer zog nach dem Novemberpogrom nach München, wie auch seine Nichte Hedwig Buxbaum (eine Schwester von Theodor Guggenheimer), die bis dahin mit ihrer Familie in Weilheim gelebt hatte.
Joseph Guggenheimer bezog in München eine Invalidenrente; er war Wohlfahrtsempfänger der israelitischen Kultusgemeinde.
Er (Transportnr. 701) kam am 16.07.1942 mit Transport II/15 nach Theresienstadt. Von den insgesamt 50 Personen dieser Deportation überlebten acht die Shoah. Am 19.09.1942 wurde er (Transportnr. 1274) mit Transport Bo von Theresienstadt in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und - wie alle 1979 Personen der Deportation unmittelbar nach der Ankunft ermordet.
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