Berthold Sterneck (fr. Stern)
Opernsänger , Pensionist, geboren am 30.04.1887 in Wien, verheiratet, gestorben am 25.11.1943 in München (27. Cheshvan 5704).
ElternIgnacz Stern, Privatier, Jeanette, geb. Löser
Ehepartner
- Heirat am 14.10.1922 in Prag mit Margarethe Cäcilia Guttmann, geboren am 12.05.1894 in Wien, gestorben am 22.02.1945 in Schwenningen/Neckar.
- Ernestine Schröder, geboren am 21.06.1893 in Graz.
- Kurt Julius, geboren am 28.06.1919 in Graz
- Johanna Freia, geboren am 02.11.1923 in München
Adressen in München Zugezogen am 01.01.1923 von Prag
- Trogerstraße 17a (seit 29.12.1924)
- Cuvilliésstraße 1a (seit 08.10.1928)
- Pasing, Richthofenstraße 1 (seit 28.08.1930)
- Mechthildenstraße 40 (seit 01.01.1938)
Berthold Sterneck (geboren als Berthold Stern) besuchte acht Jahre das Gymnasium und absolvierte anschließend ein vierjähriges Gesangsstudium. 1914-1916 nahm er am Ersten Weltkrieg teil. 1916 bis 1920 war er am Grazer Opernhaus engagiert. Hier trat er kurz vor seiner ersten Heirat mit Ernestine Schröder zum evangelischen Glauben über. Von 1920 bis 1923 gehörte er dem Ensemble des Deutschen Theaters in Prag an, wo er die zweite Ehe schloss. Dann wechselte er an die Bayerische Staatsoper. In den 1920er Jahren trat Berthold Sterneck u.a. unter der Leitung von Hans Knappertsbusch in prominenten Wagner-Rollen auf. Bei den Festspielen 1926, die vom 01.08. bis 05.09. in München stattfanden, konnte man Sterneck in der Rolle des Osmin (Entführung aus dem Serail/Mozart), des Figaro (Die Hochzeit des Figaro/Mozart), des Fasolt (Das Rheingold/Wagner) und als Leporello (Don Giovanni/Mozart) hören.
Sohn Kurt stammt aus der am 30.12.1918 in Graz geschlossenen Ehe mit der Opernsängerin Ernestine Franziska Schröder (gestorben 19.11.1919 Graz). Nach dem frühen Tod der Mutter wurde er zunächst von Verwandten mütterlicherseits in Graz betreut. Ab 1923 lebte er beim Vater und dessen zweiter Frau in München. Als sogenannter "Mischling I. Grades" überlebte er die Shoah in München. Tochter Johanna Freia emigrierte im Juni 1939 mit einem Kindertransport nach England.
Berthold Stern veranlasste am 26.11.1927 die Änderungen des Familiennamens "Stern" in "Sterneck".
Nach Informationen der Familie ist Berthold Sterneck an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben.
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