Emilie Schwed, geb. Bergmann
geboren am 17.10.1859 in Gochsheim, Kr. Schweinfurt, verwitwet, deportiert am 10.06.1942 aus München nach Theresienstadt, ermordet am 20.09.1942 in Theresienstadt (09. Tishri 5703).
ElternMichael Bergmann, Kaufmann in Nürnberg, Babette Bergmann, geb. Prager
Ehepartner
- Heirat am 26.07.1885 in Bad Kissingen mit Fritz Schwed, Kaufmann, geboren am 10.07.1856 in Oberstreu, Kr. Mellrichstadt, gestorben am 07.09.1915 in Nürnberg.
- Else, geboren am 25.12.1887 in Nürnberg
- Mathilde, geboren am 07.02.1889 in Nürnberg
- Karl, geboren am 31.12.1892 in Nürnberg
Adressen in München Zugezogen am 05.12.1933 von Nürnberg
- Tengstraße 26 (seit 08.07.1933)
- Possartstraße 6 (seit 23.03.1936)
- Ansprengerstraße 5 (seit 01.09.1938)
- Trogerstraße 17 (seit 05.02.1939)
- Kaulbachstraße 65 (seit 17.01.1941)
- Knorrstraße 148
Emilie Bergmann kam am 17. Oktober 1859 als Tochter des jüdischen Kaufmanns Michael Bergmann und seiner Frau Babette, geborene Prager, in Gochsheim bei Schweinfurt zur Welt. Über ihre Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. Emilie Bergmann heiratete am 26. Juli 1885 den Kaufmann Fritz Schwed. Das Ehepaar lebte nach der Hochzeit in Nürnberg und bekam drei Kinder: Else, 1887 geboren, Mathilde, 1889 geboren, und Karl, 1892 geboren. Fritz Schwed starb am 7. September 1915 in Nürnberg.
Emilie Schwed verbrachte fast ihr ganzes Leben in Nürnberg. Sie zog erst 1933 nach München und lebte bei ihrer verheirateten Tochter Else Samuel, zunächst in der Tengstraße 26 und ab 1936 in der Possartstraße 6. Auch ihre Tochter Mathilde Mahler wohnte mit ihrer Familie in München. Emilie Schwed musste die schmerzhafte Trennung von ihren Kindern und Enkeln erleben: Ihre Enkelkinder Paul Walter Samuel, Lieselotte Samuel, Edgar Mahler und Rosemarie Lisbeth Mahler emigrierten 1935 und 1936 nach New York. Tochter Else Samuel, ihr Mann Max und Mathilde Mahler folgten ihnen zwischen Ende 1938 und Anfang 1939. Über das Schicksal ihres Sohns Karl ist nichts bekannt. Im Februar 1939 musste Emilie Schwed in die Trogerstraße 17 ziehen; knapp zwei Jahre später wurde sie in das Jüdische Altersheim in der Kaulbachstraße 65 gebracht. Am 10. Juni 1942 deportierte die Gestapo die 82-Jährige mit 50 weiteren Menschen von dort in das Ghetto Theresienstadt. Emilie Schwed überlebte die katastrophalen Lebensumstände, den Hunger und die gezielte Vernachlässigung im sogenannten „Altenheim“ in der Kavalierkaserne nur kurze Zeit: Am 20. September 1942 starb sie im Ghetto Theresienstadt.
Text von Franz Noweck
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