
Elisabeth (Elsa) Neubert, geb. Löwy
Kaufmännische Kassenführerin, Hausfrau, geboren am 07.09.1882 in Wien, Österreich, verheiratet, deportiert am 18.05.1943 aus über Berlin nach Auschwitz, ermordet am 31.12.1943 in Auschwitz.
ElternKarl Löwy, Kaufmann, Luise, geb. Löbl
Ehepartner
-
Heirat am 15.05.1919 in München mit Hans (Johannes Albert) Neubert, geboren am 24.07.1890 in Hetzdorf, Kr. Flöha, gestorben am 08.04.1943 in München.
Die Ehe galt als Mischehe.
Adressen in München Zugezogen am 20.04.1898
- Rothmundstraße 6 , Rüppl (seit 30.06.1919) (bis 30.10.1921)
- Müllerstraße 19 , Löwy (seit 31.10.1921) (bis 18.11.1922)
- Geyerstraße 26 , Rabl (seit 22.11.1922) (bis 30.07.1926)
- Sendlinger Straße 43 , Eigt. (seit 29.07.1926) (bis 01.04.1932)
- Thalkirchner Straße 212 , Eigt. (seit 01.04.1932) (bis 31.05.1933)
- Ritter-von-Epp Platz 14 , Eichengrün (seit 03.06.1933) (bis 02.07.1934)
- Thalkirchner Straße 276 , Eichengrün (seit 02.07.1934) (bis 26.03.1935)
- Westermühlstraße 29 , Pless (seit 27.03.1935) (bis 27.03.1935)
- Jahnstraße 46 , Sachsenhauser (seit 01.04.1935) (bis 30.04.1935)
- Pettenkoferstraße 22 , Hilsenbeck (seit 30.04.1935) (bis 17.09.1935)
- Iblherstraße 6 (seit 06.06.1936)
Elisabeth (Elsa) Löwy kam am 7. September 1882 in Wien als Tochter des jüdischen Kaufmannsehepaars Karl und Luise Löwy zur Welt. Sie wuchs mit ihrer Schwester Bertha und den Brüdern Max und Otto auf. Seit 1898 lebte sie in München und arbeitete in einem kaufmännischen Beruf. Elsa Löwy heiratete 1919 Johannes (Hans) Albert Neubert. Er war neun Jahre jünger als sie und evangelisch. Die Ehe blieb kinderlos. Hans Neubert war mehrmals in Haft: 1927 wurde er wegen Betrugs verhaftet und war bis 1928 in den Gefangenenanstalten Landsberg und Leipzig, ein zweites Mal wurde er für zehn Monate in Bayreuth inhaftiert. Elisabeth und Hans Neubert lebten seit 1936 in der Iblherstraße 6. Durch ihre „Mischehe“ war Elisabeth Neubert vor der nationalsozialistischen Verfolgung geschützt, musste jedoch erleben, wie ihre Geschwister deportiert wurden: Ihre Schwester Bertha Löwy wurde am 20. November 1941 von München nach Kaunas verschleppt und dort fünf Tage später ermordet. Ihr Bruder Otto Löwy wurde im September 1942 im Vernichtungslager Maly Trostinez ermordet.
Als ihr Mann am 8. April 1943 starb, verlor Elisabeth Neubert ihren Schutzstatus: Am 18. Mai 1943 deportierte die Gestapo sie von Berlin aus mit einem Transport des Reichssicherheitshauptamts in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Dort kam der Zug einen Tag später an. Von den 1.000 Jüdinnen und Juden dieses Transports wurden nur 115 Frauen und 80 Männer in das Lager aufgenommen. Die anderen 805 Menschen wurden sofort in den Gaskammern ermordet, vermutlich auch Elisabeth Neubert. 1944 wurde auch ihr Bruder Max in Auschwitz ermordet. (Text Barbara Hutzelmann, Lektorat Christiane Fritsche)
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