
Hans Jeremias
Vertreter, geboren am 02.10.1902 in Mainz, verheiratet, emigriert am 26.01.1939, FR, deportiert am 17.08.1942 aus Drancy (Lager) nach Auschwitz, ermordet am 01.10.1942 in Auschwitz (20. Tishri 5703).
ElternLeopold Jeremias, Kaufmann in Freiburg im Breisgau, Hedwig Jeremias, geb. Levinger
Geschwister
- Suse Lehmann, geboren 10.09.1901 Mainz, emigrierte nach St. Louis, Missouri, dort gestorben 09.10.1949
- Lore Stein, geboren 01.01.1909 Mainz, emigrierte nach St. Louis, Missouri, gestorben 31.05.1967 St. Louis
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Heirat am 18.07.1932 in Ratibor mit Anna Jeremias, geb. Duschl, geboren am 18.07.1906 in München.
Die Ehe galt als Mischehe.
Adressen in München Zugezogen am 01.10.1928
- Jahnstraße 18 , Trinks (seit 12.10.1928)
- Adelgundenstraße 4 , Gallien (seit 01.06.1929)
- Schellingstraße 9 , Klotz (seit 01.11.1933) (bis 26.01.1939)
Hans Jeremias betrieb seit 02.08.1935 eine Provisionsvertretung in Toiletteartikeln und chemischen Präparaten in der Schellingstraße 9/III. Dieses Gewerbe wurde am 31.12.1938 für den 09.11.1938 abgemeldet.
Hans Jeremias lebte in Frankreich in Montauban, Tarn et Garonne. In Frankreich war er als Friseur tätig. Laut Aussage seines Freundes Konrad Bieber (1916 Berlin - 2006 Gwynedd, Pennsylvania, überlebte die Shoah in Frankreich im Untergrund), wollte Hans Jeremias seinem in Gurs internierten Vater helfen und wurde dabei festgenommen. Am 11.08.1942 wurde Hans Jeremias aus dem Lager Les Milles nach Drancy deportiert, von dort wenige Tage später am 17.08.1942 mit Konvoi 20 aus dem Durchgangslager Drancy nach Auschwitz. In diesem Transport befanden sich 997 Personen, fast die Hälfte davon Kinder und Jugendliche. Der Konvoi erreichte Auschwitz am 19.08.1942. Nur 65 Männer und 34 Frauen kamen nach der Selektion ins Lager, alle übrigen wurden sofort ermordet. Insgesamt sind nur drei Überlebende dieses Transportes bekannt.
Sein verwitweter Vater lebte zuletzt in Freiburg im Breisgau. Er wurde am 22.10.1940 nach Gurs deportiert. Leopold Jeremias überlebte die Shoah und wanderte zu seinen Töchtern nach Missouri aus. Er starb am 25.02.1948 in St. Louis, Missouri. Sein Grab befindet sich auf dem Ohave Sholom Cemetery in St. Louis, dort sind auch Tochter Suse und Schwiegersohn Justin Lehmann beerdigt.
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