Philipp Trost
Kaufmann, geboren am 04.03.1884 in Lemberg, Galizien (Lwiw, Ukraine), geschieden, deportiert am 19.02.1941 aus Wien nach Kielce, ermordet in Kielce.
ElternSigmund Trost, Kaufmann in München, Cäcilie, geb. Karb
Geschwister
- Ludwig, geboren am 19.09.1895, in München# , gestorben am 02.02.1896 in München.
- Klara verheiratete Felix verw. Karp, geboren am 16.02.1875, in Lemberg
-
Heirat am 19.10.1914 in München mit Franziska Jäger, geboren am 10.02.1882 in Hüttenkirchen bei Rosenheim.
Die Ehe galt als Mischehe.
- Cäcilie Juliane, geboren am 20.10.1919 in München
Adressen in München Zugezogen am 17.04.1893
- Schommerstraße 14 , den Eltern (seit 17.04.1893)
- Fraunhoferstraße 3 , den Eltern (bis 01.06.1905)
- Fraunhoferstraße 6 , den Eltern (seit 01.10.1912)
- Frühlingstraße 14 , Killian (seit 03.07.1913) (bis 28.09.1914)
- Utzschneiderstraße 8 , Hecker (seit 08.11.1918) (bis 06.05.1919)
- Oettingenstraße 46 , Herrschmann (seit 06.05.1919)
- Fraunhoferstraße 5 , Schreiber (seit 05.07.1931) (bis 01.05.1932)
- Aventinstraße 8 , Brandl (seit 01.05.1932)
- Frühlingstraße , Schneuer (seit 01.07.1934) (bis 01.08.1934)
- Klenzestraße 52 , Punger (seit 01.08.1934)
- Cannabichstraße 9 , Hebenstreit (seit 01.12.1935) (bis 01.05.1937)
- Schellingstraße 74 , Zwinkel (seit 01.05.1937) (bis 01.07.1939)
- Wagnerstraße 3 , IKG Lehrlingsheim/Übernachtungsheim (seit 04.07.1939)
Philipp Trost handelte ab 1913 mit Brauereimaschinen und Bedarfsartikeln zusammen mit seinem Partner Georg Holzinger (Fa. Trost & Holzinger). Seit Oktober 1922 war er Vertreter für Tabakwaren mit Adolf Karp in der Fa. Trost & Co. Seit März 1924 hieß sein Unternehmen "Trost & Co. Tabak & Zigarettenfabrik, Salomon Sigal war darin Teilhaber. Laut Bekanntgabe des Reg.-Gerichts vom 10.12.1932 war diese Firma gelöscht. Seit dem 30.01.1925 vertrieb er Tabakwaren provisionsweise. Dieses Gewerbe übte er jedoch seit 1935 nicht mehr aus. Seit Juni 1931 lebte er von seiner Ehefrau getrennt. Sie war vor der Heirat zum Judentum konvertiert, am 06.06.1939 meldete sie ihren Austritt.
Über sein Schicksal gibt es nur fragmentarische Informationen. Ausweislich der Meldekarte (Stadtarchiv München) befand sich Philipp Trost im Mai 1940 in Wien in "Schutzhaft". Einer anderen Quelle zufolge (Staatsarchiv München, Staatsanwaltschaften 6231) wurde Philipp Trost am 10.09.1941 wegen "Aufrührerischen Reden" verhaftet, vier Tage später wieder freigelassen. Am 14.06.1940 verzog er nach Wien, von dort am 19.02.1941 ins Generalgouvernement "umgesiedelt", diese Deportation umfasste mindestens 1004 Menschen, acht überlebten die Shoah. Laut der Datenbank DÖW wurde Philipp Trost am 19.02.1941 aus Wien, letzte Adresse: Novarragasse 45, nach Kielce deportiert.
Seine Tochter heiratete am 09.06.1938 in München Maimon Obermayer. Sie absolvierte in Fischach bei Augsburg eine Hachsharah-Ausbildung und emigrierte mit einer Chalutz-Gruppe im Februar 1939 nach Bornholm, Dänemark. Cäcilie Juliane Obermayer überlebte die Shoah und lebte 1999 als verheiratete Cohen in einem Kibbutz in Israel.
Permalink für diesen Datenbankeintraghttps://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=5897