Ida Hamburger
Buchhalterin, Privatsekretärin, Arbeitsvermittlerin, geboren am 31.01.1874 in Marktbreit, Kr. Bad Kissingen, ledig, deportiert am 15.07.1942 aus München nach Theresienstadt, ermordet am 31.08.1944 in Theresienstadt (12. Elul 5704).
ElternSamuel Hamburger, Kaufmann in München, Sofie, geb. Löwenstein
Geschwister
- Mathilde Hamburger, geboren 10.10.1875 Marktbreit, gestorben 19.08.1933 München
- Angelika Maria, geboren am 24.06.1906 in München
Adressen in München Zugezogen am 02.08.1899
- Plinganserstraße 113 , Dr. Albert (seit 16.08.1911)
- Amalienstraße 3 , Magdalena Weil (seit 14.12.1939)
- Knorrstraße 148 (seit 02.02.1942)
Ida Hamburger besuchte die Riemerschmid'sche Handelsschule und arbeitete früher als Sozialbeamtin (Buchhalterin), 15 Jahre in der Arbeitsvermittlung, 20 Jahre in der Patentverwaltung.
Sie war die Lebensgefährtin des Inhabers der "Münchner Kunst- und Verlagsanstalt" Dr. phil Eugen Albert (geboren 26.05.1856 Augsburg, gestorben 22.06.1929 München). Dr. Albert war seit 1887 mit Clara Sophie Reinach verheiratet, die Ehe wurde 1909 geschieden. Mit ihm und der gemeinsamen Tochter Angelika lebte Ida Hamburger seit 1911 in der Plinganserstraße 113 (Umnummerierung 1955 in Nr. 115, ab 1960 Nr. 90, 1966 abgerissen).
Ihre Schwester Mathilde lebte bis zu ihrem Tod ebenfalls im Haushalt von Ida Hamburger. Tochter Angelika heiratete im Mai 1935 den Schriftsteller Alfred Andersch, die Ehe wurde auf Betreiben des Ehemannes 1943 geschieden.
Am 19.10.1939 meldete sie für Juli 1937 ein Gewerbe als Zimmervermieterin (5 Zimmer an Dauermieter) an, das sie gezwungenermaßen jedoch bereits zum 15.12.1939 abmelden mußte. Ida Hamburger wurde zum 15.12.1939 "zwangsentmietet".
Ida Hamburger (Transportnr. 723) kam am 16.07.1942 mit Transport II/15 nach Theresienstadt. Von den insgesamt 50 Personen dieses Transportes überlebten acht die Shoah. Ida Hamburger starb am 31.08.1944 im Ghetto.
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