Prof. Dr. jur. Dr. rer. pol. Wilhelm Silberschmidt
Rat am Obersten Landesgericht, Honorarprofessor an der LMU, Geheimer Justizrat, geboren am 18.07.1862 in Würzburg, verheiratet, gestorben am 06.03.1939 in München (15. Adar 5699).
ElternDr. med. Hirsch Silberschmidt, Arzt in Würzburg, Doris Silberschmidt, geb. Epstein
Geschwister
- Paula Ikenberg, geboren 05.08.1863 Würzburg, gestorben 02.09.1922 Würzburg
- Heirat am 07.09.1891 in Heidingsfeld mit Ida Silberschmidt, geb. Silberschmidt, geboren am 02.12.1870 in La Chaux de Fonds, Schweiz, gestorben am 07.04.1943 in Theresienstadt.
- Rosa, geboren am 18.12.1892 in Nürnberg
- Hans, geboren am 28.03.1895 in Nürnberg
- Friedrich Maximilian
- Benno Daniel, geboren am 03.06.1899 in Aschaffenburg
- Karl Martin, geboren am 31.08.1903 in Aschaffenburg
Adressen in München Zugezogen am 07.02.1916
- Isabellastraße 22 (seit 27.03.1916)
- Bauerstraße 26 (seit 12.07.1937)
Studierte von 1879 bis 1883 in Würzburg und Berlin (1881-1882) Jura. Promovierte 1883 in Würzburg. 1916 Habilitation und Privatdozentur in München. Dr. Wilhelm Silberschmidt wurde durch seine arbeitsrechtlichen Veröffentlichungen bekannt. Er wurde am 01.05.1919 Rat am Obersten Landgericht in München. Lange Jahre bekleidete er das Amt des Vorsitzenden der Tagung des Verbandes bayerischer israelitischer Gemeinden und war in diversen Ausschüssen der IKG tätig.
Seit 1918 war er Honorarprofessor an der juristischen Fakultät der LMU München für Arbeits-, Versicherungs-, Handels- und Sozialrecht, Bürgerliches Recht, Patent-, Wettbewerbs- und Urheberrecht. Am 11.07.1933 wurde ihm die Lehrerlaubnis entzogen. 1929 bekam er den Titel des Geheimen Justizrates verliehen. Im November des selben Jahres ließ er sich in den Ruhestand versetzen.
Sohn Friedrich Maximilian starb im Alter von zwei Monaten am 19.08.1897 in Aschaffenburg. Die Söhne Karl und Benno emigrierte nach Sao Paulo, Brasilien. Karl starb dort am 02.04.1973; Benno remigrierte 1954 und starb am 14.04.1988 in München. Tochter Rosa und Sohn Hans wurden nach Piaski deportiert und ermordet.
Einzelgrab: Neuer Israelitischer Friedhof, Sektion 6, Reihe 7, Platz 10 (Basalt - mit Psalm 26.3: Denn deine Güte ist vor meinen Augen und ich wandle in deiner Wahrheit).
Werkauswahl: Dissertation: Die Commenda in ihrer frühesten Entwicklung bis zum XIII. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Geschichte der Commandit- und der stillen Gesellschaft. Würzburg 1884. Die Entstehung des deutschen Handelsgerichts, nach archivalischen Quellen dargestellt. Leipzig 1894. Die Deutsche Sondergerichtsbarkeit in Handels- und Gewerbesachen, insbesondere seit der französischen Revolution. Stuttgart 1904. Die Deutsche Rechtseinheit. Untersuchungen zur Geschichtsfassung. Berlin 1911.
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