Ludwig Löwenthal
Lederwarenfabrikant, musste später Zwangsarbeit leisten im Gartenbau, geboren am 12.06.1879 in Rothenburg ob der Tauber, verheiratet, deportiert am 13.03.1943 aus München nach Auschwitz, ermordet im Jahr 1943 in Auschwitz.
ElternLeopold Löwenthal, Kaufmann in München, Babette Löwenthal, geb. Emrich
Geschwister
- Lina Kaufmann, geboren 02.10.1872 Archshofen, ermordet 27.08.1942 Theresienstadt
- Selma Gerstle, geboren 20.01.1874 Archshofen, ermordet 06.02.1943 Theresienstadt
- Margarete Oberdorfer, geboren 28.06.1875 Rothenburg ob der Tauber, gestorben 26.01.1939 München
- Julius, geboren 31.03.1878 Rothenburg ob der Tauber, gestorben 17.06.1942 München
- Heirat am 07.03.1929 in München mit Julie Löwenthal, geb. Raaber, geboren am 17.05.1888 in München.
Adressen in München Zugezogen am 01.01.1918
- Rosenheimer Straße 214 (seit 21.02.1928)
- Goethestraße 5 (seit 15.07.1933)
- Schwanthalerstraße 91 (seit 01.10.1936)
- Clemens-August-Straße 9 (seit 02.02.1942)
Ludwig Löwenthal kam am 12. Juni 1879 in Rothenburg ob der Tauber als jüngstes Kind des jüdischen Kaufmanns Leopold Löwenthal und seiner Frau Babette, geborene Emrich, zur Welt. Er wuchs mit drei Schwestern und einem Bruder auf. Er besuchte die Realschule und nahm am Ersten Weltkrieg als Unteroffizier eines Landsturmregiments teil. Ludwig Löwenthal war in erster Ehe bis 1927 mit Rositta Pick verheiratet. Am 7. März 1929 heiratete er die Münchnerin Julie Raaber und lebte mit ihr zunächst in der Rosenheimerstraße 214. Ludwig und Julie Löwenthal waren Teilhaber von J. Löwenthal & Co. in der Schwanthalerstraße 91. Ludwig Löwenthal war außerdem Lederwarenfabrikant.
Kurz nach Beginn der NS-Herrschaft zogen Ludwig und Julie Löwenthal im Juli 1933 in die Goethestraße 5 – ob der Umzug freiwillig erfolgte, kann nicht mehr festgestellt werden. Im Oktober 1936 wechselten sie noch einmal die Wohnung und lebten nun im ersten Stock der Schwanthalerstraße 91, wo sich auch J. Löwenthal & Co. befand. Angesichts des wachsenden Drucks auf jüdische Geschäftsleute schlossen sie im Juli 1938 mit ihrer langjährigen Angestellten Helene Kapser einen Kaufvertrag über ihre Firma ab. Die Industrie- und Handelskammer stimmte diesem zu, verlangte aber, dass es, anders als vereinbart, keine Zusammenarbeit mit den jüdischen Vorbesitzern geben dürfe. Am 2. August 1938 meldeten Ludwig und Julie Löwenthal ihr Gewerbe ab – und verloren damit ihres Existenzgrundlage. Später musste Ludwig Löwenthal Zwangsarbeit im Gartenbau leisten. Am 2. Februar 1942 verschleppte die Gestapo Ludwig und Julie Löwenthal in die „Heimanlage für Juden“ in der Clemens-August-Straße 9. Von dort aus wurden Ludwig und Julie Löwenthal am 13. März 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Dort ermordete die SS sie wahrscheinlich drei Tage später sofort nach Ankunft des Zuges. (Text Lena Djukic, Annika Bystrzycki, Thy-An Than, Mia Breit, Julia Urban; Lektorat C. Fritsche)
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