Julie Löwenthal, geb. Raaber
Kauffrau, geboren am 17.05.1888 in München, verheiratet, deportiert am 13.03.1943 aus München nach Auschwitz, ermordet im Jahr 1943 in Auschwitz.
ElternLeopold Raaber, Kaufmann in München, Rosalie Raaber, geb. Preuß
Geschwister
- Johanna, geboren 07.12.1877 Innsbruck
- Adolf, geboren 03.05.1893 München
- David Raaber, geboren 07.03.1895 München, emigrierte 1939 in die USA, gestorben Februar 1970 Queens, New York
- Heirat am 07.03.1929 in München mit Ludwig Löwenthal, Vertreter, geboren am 12.06.1879 in Rothenburg ob der Tauber.
Adressen in München
- Oberer Anger 45 , bei der Mutter
- Rosenheimer Straße 214 (seit 08.03.1929)
- Goethestraße 5 (seit 15.07.1933)
- Schwanthalerstraße 91 (seit 01.10.1936)
- Clemens-August-Straße 9
Julie Raaber kam am 17. Mai 1888 in München als Tochter des Kaufmanns Leopold Raaber und seiner Ehefrau Rosalie, geborene Preuß, zur Welt. Julie Raaber hatte drei Geschwister: Johanna, geboren am 7. Dezember 1877, Adolf, geboren am 3. Mai 1893, und David, geboren am 7. März 1895. Die Familie Raaber lebte am Oberen Anger 45 im zweiten Stock. Am 7. März 1929 heiratete Julie Raaber den Lederfabrikanten Ludwig Löwenthal, geboren am 12. Juni 1879 in Rothenburg ob der Tauber. Das kinderlose Ehepaar wohnte in der Rosenheimer Straße 214. Julie und Ludwig Löwenthal waren Teilhaber von J. Löwenthal & Co. in der Schwanthalerstraße 91.
Nur wenige Monate nach Beginn der NS-Herrschaft zogen Julie und Ludwig Löwenthal im Juli 1933 in die Goethestraße 5 – ob der Umzug aus freien Stücken erfolgte, ist unklar. Im Oktober 1936 wechselten sie noch einmal die Wohnung und lebten nun im ersten Stock der Schwanthalerstraße 91, wo sich auch J. Löwenthal & Co. befand. Angesichts des wachsenden Drucks auf jüdische Geschäftsleute schlossen sie im Juli 1938 mit ihrer langjährigen Angestellten Helene Kapser einen Kaufvertrag über ihre Firma ab. Die Industrie- und Handelskammer stimmte diesem zu, verlangte aber, dass es, anders als vereinbart, keine Zusammenarbeit mit den jüdischen Vorbesitzern geben dürfe. Am 2. August 1938 meldeten Julie und Ludwig Löwenthal ihr Gewerbe ab – und verloren damit ihre Existenzgrundlage. Am 2. Februar 1942 verschleppte die Gestapo das Ehepaar in die „Heimanlage für Juden“ in der Clemens-August-Straße 9. Von dort wurden Julie und Ludwig Löwenthal am 13. März 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort wahrscheinlich drei Tage später sofort nach Ankunft des Zuges ermordet.
(Text: Lena Djukic, Annika Bystrzycki, Thy-An Than, Mia Breit, Julia Urban; Lektorat: C. Frtische)
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