Max Wertheimer
Kaufmann, geboren am 08.06.1881 in Misslitz, Kr. Krumau, Böhmen, verheiratet, deportiert am 04.04.1942 aus München nach Piaski, ermordet im Jahr 1942 in Piaski.
ElternMoritz Wertheimer, Kaufmann in Gross-Tajax, Mährisch-Krumau, Therese Wertheimer, geb. Zweig
Ehepartner
- Heirat am 16.05.1918 in Tirschenreuth mit Berta Wertheimer, geb. Baum, geboren am 20.07.1885 in Lipatc b. Prag, Böhmen.
- Erich, geboren am 05.10.1911 in München
- Anna, geboren am 12.06.1913 in München
- Kurt, geboren am 23.04.1920 in München
- Herbert Werner, geboren am 02.10.1923 in München
Adressen in München Zugezogen am 20.06.1907
- Nymphenburger Straße 29 (seit 19.02.1926)
- Reichenbachstraße 27 (seit 01.04.1939)
- Reichenbachstraße 27 (seit 29.01.1942)
- Clemens-August-Straße 9 (seit 24.03.1942)
- Knorrstraße 148 (seit 01.04.1942)
- Clemens-August-Straße 9
Max Wertheimer wurde am 8. Juni 1881 in Misslitz (heute Miroslav) geboren, einem kleinen Ort im mährischen Kreis Krumau. Seine Eltern Therese und Moritz Wertheimer waren wie die meisten jüdischen Bürger in dieser Gegend Kaufleute. 1907 zog Max Wertheimer nach München und arbeitete dort als Kaufmann und Buchhalter. Mit seiner ersten Frau Elsa bekam er zwei Kinder: Erich, 1911 geboren, und Anna, 1913 geboren. Anna starb nur vier Jahre später. Nach dem Tod von Elsa Wertheimer heiratete Max Wertheimer 1918 Bertha Baum. Am 23. April 1920 kam ihr Sohn Kurt zur Welt, am 2. Oktober 1923 folgte Herbert Werner. Mitte der 1920er Jahre geriet die Familie im Zuge der Inflation in finanzielle Schwierigkeiten und hielt sich mit dem Verkauf von noch vorhandener Lagerware über Wasser. Die Kinder mussten zeitweise im Jüdischen Kinderheim in der Antonienstraße 7 leben. 1926 konnten Max und Bertha Wertheimer gemeinsam mit ihren Söhnen in eine Wohnung in der Nymphenburger Straße 29 ziehen.
Die mit der nationalsozialistischen „Machtübernahme“ einsetzende Entrechtung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden hatte rasch Auswirkungen auf die Familie: Max Wertheimers ältester Sohn Erich emigrierte 1935 nach New York. Ein Jahr später flüchtete Kurt Wertheimer über Prag nach Palästina. Max und Bertha Wertheimer wurden im April 1939 aus ihrer Wohnung in der Nymphenburger Straße vertrieben und in eine Sammelunterkunft in der Reichenbachstraße 27 eingewiesen. 1940 verhaftete die Gestapo ihren jüngsten Sohn Herbert und erschoss ihn am 12. März 1941 im Konzentrationslager Dachau. Ein Jahr nach seiner Ermordung, am 24. März 1942, brachte die Gestapo Max und Bertha Wertheimer in die „Heimanlage für Juden“ in der Clemens-August-Straße 9 und später in die „Judensiedlung Milbertshofen“ an der Knorrstraße 148. Am 4. April 1942 deportierte die Gestapo Max und Bertha Wertheimer in das Ghetto Piaski im von Deutschland besetzten Polen. Hier verliert sich ihre Spur.
(Text Helene Weber, Lektorat C. Fritsche)
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