
Helene (Hella) Penzias (Ambrunn)
Sekretärin Landesverband, Angestellte IKG Fürsorgeabteilung, geboren am 15.06.1904 in München, ledig, deportiert am 04.04.1942 aus München nach Piaski, ermordet im Jahr 1942 in Piaski.
ElternSimon Penzias, Kaufmann in München, Pepi (Josephine) Penzias, geb. Horowitz
Geschwister
- Rosa Grajewski; geboren 09.09.1893 Czernowitz, emigrierte im Juli 39 nach Mailand, überlebte die Shoah in Italien, gestorben 05.08.1970 bei Autounfall in Saratoga Springs, New York
- Salome, später: Susi Deutsch, geboren 01.09.1895 Czernowitz, emigrierte im Juli 39 nach Mailand, Italien, überlebte dort die Shoah, emigrierte 1954 nach New York, gestorben Januar 1978 Queens
- Samuel, geboren 18.04.1898 München, emigrierte im Juli 39 nach Triest, Italien, überlebte die Shoah in Italien, später nach England emigriert
- Laura Callahan, geboren 17.12.1899 München, emigrierte im Juli 39 nach London, England, später in die USA, gestorben Januar 1986 Lichfield, Connecticut
- Karoline Sunenshine, fr. Sonnenschein, geboren 10.07.1901 München, emigrierte im Juli 39 nach Mailand, Italien, überlebte dort die Shoah, Im Juli 1944 mit amerikanischem Hilfstrandport nach Osvego, New York, gestorben 26.03.1992 Hartford, Connecticut
- Frieda Lowy, geboren 19.08.1906 München, emigrierte im November 38 nach Caterham, England, seit 1947 in den USA, gestorben 14.10.1996 West Hartford, Connecticut
- Max, geboren 08.12.1908 München, mit Nichtjüdin verheiratet, überlebte die Shoah in München, gestorben 10.07.1979 München
- Karl, geboren 22.07.1911 München, emigrierte im Juni 39 über England nach New York, gestorben 20.08.1996 Palm Beach, Florida
- Siegfried, geboren 13.10.1915 München, emigrierte im September 39 nach London, England, von dort nach Pennsylvania, gestorben 22.04.2003 Arapahoe, Colorado
Adressen in München
- Palmstraße 5 , bei den Eltern (seit 01.01.1907)
- Klenzestraße 4 , bei den Eltern (seit 30.01.1935)
- Pettenbeckstraße 6 (seit 05.06.1941)
Helene Penzias arbeitete als Sekretärin von Alfred Neumeyer im "Verband Bayerischer Israelitischer Gemeinden". Sie galt, dank ihres ausgezeichneten Gedächtnisses als dessen lebende Registratur. Unter anderem führte sie die Verhandlungen mit Bürgermeistern und Vertretern von Parteistellen über die Liquidierung des Grundbesitzes aufgelöster Klein- und Mittelgemeinden in Bayern. Dr. Neumeyer beschreibt ihr Verhandlungsgeschick in seinen Erinnerungen (S. 228): "… Es war geradezu erstaunlich, mit welchem Takt und Erfolg das Mädchen diese Verhandlungen führte. Kein geschulter Beamter hätte dies besser machen können..." Später war sie in der Fürsorgestelle der Kultusgemeinde tätig. Ihr oblag die Aufgabe, gemeinsam mit Emma Einhorn, den "Judenstern" an die Gemeindemitglieder zu verteilen.
Im Juli 1983 erstellte Bruder Karl Penzias aus Palm Beach in Jerusalem eine "Page of Testimony", Neffe Rolf Grayson erstellte im Mai 1999 eine "Page of Testimony" für seine Schwester. Beide bezeichnen sie als verheiratet, den Familiennamen geben sie mit "Ambrunn" an . Eventuell hat sie kurz vor oder nach der Deportation geheiratet. Eheschließung in München ließ sich nicht nachweisen. Rolf Grayson schreibt in seinem Brief: "... Hella (Helene) arbeitete als Sekretärin bei der Juedischen Kultusgemeinde in Muenchen, bis sie mit ihrem Mann, Rechtsanwalt Dr. Ambrun, auch ein Muenchner, nach Lublin in's Vernichtungslager abtransportiert wurde. Sie waren kinderlos..." Es kann sich also nur um den Rechtsanwalt Dr. jur. Leopold Ambrunn (geboren 23.06.1884 München, nach Piaski deportiert und ermordet) handeln.
Grab der Mutter: Neuer Israelitischer Friedhof, Sektion 18. Reihe 2, Platz 7 (Granit - Gedenkinschrift für den Vater Simon P. - Inschrift hebräisch/deutsch).
Grab des Bruders Max: Neuer Israelitischer Friedhof, Sektion 18, Reihe 1, Platz 7.
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