Hermine (Mina) Maier, geb. Kleemann, verw. Engländer
geboren am 05.07.1886 in Werneck, Kr. Schweinfurt, verheiratet, deportiert am 04.04.1942 aus München nach Piaski, ermordet im Jahr 1942 in Piaski.
ElternSalomon Kleemann, Pferde- und Getreidehändler in Würzburg, Sara, geb. Klau
Geschwister
- Gustav, geboren 26.09.1881 Würzburg, am 27.11.1941 von Würzburg nach Riga deportiert, ermordet
- Lucie Schloß, geboren 14.11.1883 Würzburg
- Max, geboren 18.12.1887 Würzburg, am 27.11.1941 von Würzburg nach Riga deportiert, ermordet am 26.03.1942 bei Riga
- Johanna Bensinger, geboren 23.04.1894 Würzburg, emigrierte im März 1939 nach Haifa, Palästina
- Heirat am 17.03.1925 in München mit Jakob Maier, geboren am 30.04.1875 in München.
Adressen in München
- Hermann-Lingg-Straße 16 (seit 17.03.1925)
- Uhlandstraße 4 (seit 04.04.1932)
- Reitmorstraße 52 (seit 04.07.1938)
- Landwehrstraße 44 (seit 16.01.1941)
- Knorrstraße 148 (seit 27.03.1942)
Hermine (Mina) Kleemann kam am 5. Juli 1886 als Tochter des Pferde- und Getreidehändlers Salomon Kleemann und seiner Frau Sara, geborene Klau, in Werneck zur Welt. Sie hatte vier Geschwister: Gustav, Lucie, Max und Johanna. 1910 heiratete Mina Kleemann den sieben Jahre älteren Kaufmann Max Engländer; die Ehe blieb kinderlos. Nach dem Tod ihres ersten Mannes ging Mina Engländer am 17. März 1925 eine zweite Ehe mit dem ebenfalls verwitweten Kaufmann Jakob Maier in München ein. Sie zog zu ihm und seinem 15-jährigen Sohn Alfred in die Hermann-Lingg-Straße 16. Seit 1932 wohnte die jüdische Familie in der Uhlandstraße 4.
Im Juli 1938 mussten Mina und Jakob Maier ihr Zuhause verlassen und in die Reitmorstraße 52 ziehen. Knapp drei Jahre später quartierte die Gestapo sie in ein sogenanntes „Judenhaus“ in der Landwehrstraße 44 ein, wo sie unter sehr beengten Verhältnissen mit vielen anderen Menschen leben mussten. Im März 1942 pferchte die Gestapo das Ehepaar in die „Judensiedlung Milbertshofen“, ein Barackenlager an der Knorrstraße 148. Gemeinsam mit den Verwandten ihres Mannes Dorline, Arnold und Emma Springer deportierte die Gestapo Mina und Jakob Maier am 4. April 1942 in das Ghetto Piaski. Dort verliert sich ihre Spur. Bis heute ist unklar, wann und wo Mina und Jakob Maier ermordet wurden.
Auch Mina Maiers Stiefsohn Alfred Maier überlebte die Shoah nicht: Die SS ermordete ihn am 12. September 1942 im KZ Auschwitz. Ihre Brüder Gustav und Max deportierte die Gestapo von Würzburg nach Riga, wo sie ermordet wurden. Nur ihre Schwester Johanna Bensinger gelang die Emigration nach Palästina. (Text Judith Rosenthal; Redaktion Christiane Fritsche)
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