Ilse Jetti Löffler, geb. Homburger
Expedientin, geboren am 15.09.1912 in München, verheiratet, deportiert am 20.11.1941 aus München nach Kaunas, ermordet am 25.11.1941 in Kaunas (05. Kislev 5702).
ElternLeopold Homburger, Metzgermeister in München, Bella Homburger, geb. Herzog
Geschwister
- Liesel Betty, geboren 04.02.1910 Ulm, emigrierte im August 1939 nach London, England
- Max, geboren 14.09.1917 München
- Bernhard, geboren 14.07.1917 München, gestorben 12.04.1921 München
- Heirat am 20.07.1939 in München mit Alfred (Zwangsname: Denny) Löffler, Kaufmann, geboren am 04.03.1882 in München, gestorben am 25.11.1941 in Kaunas.
Adressen in München
- Paul-Heyse-Straße 55
- Leopoldstraße 52a (seit 02.04.1941)
- Mathildenstraße 13 (seit 18.10.1941)
Ilse Jetti Homburger erblickte als Tochter des Metzgerehepaars Leopold und Bella Homburger am 15. September 1912 in München das Licht der Welt. Sie wuchs mit ihrer Schwester Liesel und den Zwillingen Max und Bernhard in der Bayerstraße 55 auf. Ihr Bruder Bernhard starb im Alter von drei Jahren.
Ilse Homburger besuchte von 1923 bis 1928 das Luisengymnasium und war dort als liebenswürdige und hilfsbereite Schülerin bekannt. Nach der achten Klasse verließ sie die Schule. Sie arbeitete als kaufmännische Angestellte bei Gerstle & Löffler, einer Firma für die Herstellung und den Vertrieb von Mode und Wäsche in der Weinstraße 3, und war dort für den Versand zuständig. Inhaber war der Sohn des Mitbegründers Alfred Löffler.
Wie es Ilse Homburger als Jüdin in den ersten Jahren der NS-Herrschaft erging, ist nicht bekannt. Unklar ist auch, ob Gerstle & Löffler unter den Maßnahmen gegen jüdische Gewerbetreibende litt. Während der „Kristallnacht“ am 9./10. November 1938 wurde das Geschäft demoliert; Anfang 1939 „arisierten“ der Angestellte Friedrich Ultsch und Albert Jaus die Firma für einen Preis weit unter Wert. Am 20. Juli 1939 heiratete Ilse Homburger den 30 Jahre älteren Alfred Löffler. In der Folgezeit musste das Ehepaar mehrfach seinen Wohnsitz wechseln. Am 20. November 1941 deportierte die Gestapo Ilse Löffler zusammen mit ihrem Mann Alfred und ihrer verwitweten Mutter Bella Homburger nach Kaunas. Dort erschossen sie SS-Männer am 25. November 1941. Ilse Löfflers Schwester Liesel überlebte: Sie war bereits 1939 nach England emigriert. Zu ihrem Bruder Max gibt es keine Informationen. (Text: Barbara Hutzelmann: Redaktion: C.Fritsche)
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