Erich Emanuel Steinitz
Handlungsgehilfe, Kaufmann, geboren am 01.08.1895 in München, ledig, deportiert am 20.11.1941 aus München nach Kaunas, ermordet am 25.11.1941 in Kaunas (05. Kislev 5702).
ElternLudwig Steinitz, Kaufmann in München, Emma Steinitz, geb. Kalmus
Geschwister
- Hertha, geboren 12.02.1892 München, ermordet 25.11.1941 Kaunas
Adressen in München
- Marienplatz 24 , bei den Eltern (seit 04.04.1917)
- Goethestraße 74 , bei der Mutter (seit 05.11.1940)
Erich Emanuel Steinitz kam am 1. August 1895 als Sohn des Kaufmanns Ludwig Steinitz und seiner Frau Emma, geborene Kalmus, in München zur Welt. Er wuchs mit seiner drei Jahre älteren Schwester Hertha auf. Als er drei Jahre alt war, starb sein Vater. Nach seinem Tod wurde seine Mutter Emma Steinitz mit ihrem Schwager Georg Steinitz Teilhaberin eines Seiden- und Weißwarengeschäfts mit Damenhut- und Korsettfabrik. Seit 1907 lebte die jüdische Familie am Marienplatz 24. Erich Steinitz besuchte das Humanistische Gymnasium und anschließend die Handels-Hochschule München. Kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs wurde er Soldat und musste an der Front kämpfen.
Mit der „Machtübernahme“ der Nationalsozialisten begannen für die jüdische Familie Steinitz Verfolgung, Ausgrenzung und Enteignung. Ende 1940 wurden Erich, Emma und Hertha Steinitz aus ihrer Wohnung am Marienplatz 24 vertrieben und mussten in eine „Judenwohnung“ in der Goethestraße 74 ziehen. Dort starb Emma Steinitz am 2. April 1941 an einem Schlaganfall. Wenige Monate später deportierte die Gestapo Erich und Hertha Steinitz am 20. November 1941 zusammen mit fast 1.000 weiteren Münchner Jüdinnen und Juden in das litauische Kaunas. SS-Truppen erschossen dort am 25. November 1941 alle Verschleppten. (Text: Barbara Hutzelmann; Lektorat C. Fritsche)
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