Hilde Nanette Nast
Lernschwester, Hausangestellte, geboren am 21.02.1919 in München, ledig, deportiert am 20.11.1941 aus München nach Kaunas, ermordet am 25.11.1941 in Kaunas (05. Kislev 5702).
ElternGeorg Nast, Ingenieur, Rosa, geb. Nast, Transportunternehmerin
Adressen in München
- Lachnerstraße 3 , bei den Eltern (seit 21.02.1919)
- Antonienstraße 7 (seit 01.02.1935)
- Asamstraße 17 (seit 07.11.1935)
- Lachnerstraße 3 , bei der Mutter (seit 25.01.1939)
- Nymphenburger Straße 147 , bei der Mutter (seit 20.11.1941)
Hilde Nanette Nast wurde als einziges Kind des Ingenieurs Georg Nast und seiner Frau Rosa Martha am 21. Februar 1919 in München geboren. Ihr Vater besaß eine Fabrik, ihre Mutter war Sprachlehrerin. Hilde wuchs im Haus ihrer Familie in der Lachnerstraße 3 auf. Von April 1929 bis März 1934 besuchte sie das Luisengymnasium. Ihr Vater starb 1932.
Mit Beginn der NS-Herrschaft veränderte sich das Leben von Hilde Nast radikal. Gemäß der „Nürnberger Rassengesetze“ von 1935 galt ihre Mutter Rosa als „Mischling 1. Grades“, da ihr Vater Jude gewesen war. Weil Hilde Nast als „Geltungsjüdin“ nur wenige berufliche Möglichkeiten hatte, absolvierte sie 1935 im Jüdischen Kinderheim in der Antonienstraße eine Haushaltslehre. Ab 1. März 1939 hielt sie sich zu Ausbildungszwecken in Köln-Ehrenfeld auf. Nach ihrer Rückkehr nach München lebte Hilde Nast zunächst in der Ruffinistraße 23 in einem Zimmer, ehe sie im Mai 1940 zu ihrer Mutter in die Nymphenburgerstraße 147a zog. Rosa Nast hatte ihren Betrieb – eine Vermietung von Kraftfahrzeugen – Ende 1938 rückwirkend zum Dezember 1937 abmelden und im September 1939 ihr eigenes Haus in der Lachnerstraße 3 verlassen müssen. Mitte November 1941 mussten Hilde und Rosa Nast in die „Judensiedlung Milbertshofen“ ziehen, ein Barackenlager an der Knorrstraße 148. Einige Tage später, am 20. November 1941, deportierte die Gestapo beide Frauen zusammen mit fast 1.000 weiteren Münchner Jüdinnen und Juden nach Kaunas. Am 25. November 1941 erschoss die SS dort alle Verschleppten, auch Hilde Nast und ihre Mutter. (Text: Barbara Hutzelmann; Lektorat: C. Fritsche)
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