Dr. jur. Josef Gunzenhäuser
Jurist, Rechtsanwalt, Sprachlehrer, geboren am 06.07.1896 in Frankfurt am Main, ledig, deportiert am 05.06.1942 aus München nach Theresienstadt, ermordet am 01.07.1942 in Theresienstadt (16. Tammuz 5702).
ElternJulius Gunzenhäuser, Großkaufmann, Else Amalie, geb. Schülein
Geschwister
- Adolph, geboren 13.08.1897 Frankfurt am Main, emigrierte nach Mailand, Italien, von dort später in die Schweiz, im März 1941 mit Familie von Lissabon nach New York, gestorben Januar 1974 Forest Hills, Queens, New York
Adressen in München Zugezogen am 10.01.1899
- Elisabethstraße 34 , Lutz (seit 02.08.1925)
- Krumbacher Straße 5 , Schülein (seit 10.01.1927)
- Elisabethstraße 21 , Eisenschmalz (seit 05.09.1936)
- Mailand
- Dienerstraße 22 , Pension Horn (seit 14.06.1937)
- Elisabethstraße 21 , Eisenschmalz (seit 01.09.1937)
- Mailand
- Elisabethstraße 21 , Eisenschmalz (seit 14.03.1938)
- Unertlstraße 4 , Balbier (seit 08.05.1939)
- Rauchstraße 20 , bei der Mutter (seit 27.12.1939)
- Bürkleinstraße 16 , bei der Mutter (seit 16.12.1941)
- Bürkleinstraße 16 , eigene Wohnung (seit 16.12.1941)
- Bürkleinstraße 16 , Silber (seit 06.02.1942)
- Knorrstraße 148 (seit 27.02.1942)
Josef Gunzenhäuser studierte in München und Erlangen Jura. Er absolvierte 1922 die Staatsprüfung. Von 1922 bis 24 war er als Beamter beim Reichsausgleichsamt in München tätig. Promotion 1920/25 in Erlangen. 1925 wurde er in München zur Anwaltschaft zugelassen. 1933 unterhielt er in Sozietät mit seinem Onkel Benno Schülein II eine Kanzlei in der Perusastraße 2/II. Die Zulassung wurde ihm am 29.08.1933 entzogen.
Er nahm als Landsturmmann beim Bezirkskommando Wasserburg am I. Weltkrieg teil.
Dr. Gunzenhäuser sprach englisch, französisch, italienisch spanisch und türkisch. Von 03.07. bis 05.09.36 und 15.11.37 bis 14.03.38 hielt er sich in Mailand auf. Im Juli 1941 bot er Sprachkurse für Englisch und Spanisch in der Israelitischen Kultusgemeinde an.
Dr. Gunzenhäuser (Transportnr. 123) kam am 06.06.1942 mit Transport II/3 nach Theresienstadt. Von den insgesamt 50 Personen dieser Deportation überlebte keine die Shoah. Der Vater starb am 11.03.1936 in München. Die verwitwete Mutter wurde am 03.06.1942 nach Theresienstadt deportiert. Am 05.02.1945 konnte sie das Ghetto mit einem Austauschtransport in die Schweiz verlassen. Von dort emigrierte sie zu ihrem Sohn Adolph nach New York. Sie starb hochbetagt am 25.12.1961 in Forest Hills, New York. (Text Anne Hepach, Lektorat C. Fritsche)
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