Ernestine Grünzeug

Modistin, Wirtschafterin, geboren am 26.10.1898 in München, ledig, deportiert am 04.04.1942 aus München nach Piaski, ermordet in Piaski.

Eltern

Heinrich Grünzeug, Partiewarenhändler in München, Eva Grünzeug, geb. Klein

Geschwister

• Bella Körber, geboren 21.10.1895 München, nach Piaski deportiert und ermordet
• Irma verheiratete Winter, geboren am 06.02.1897, in München# , gestorben am 16.12.1936 in Köln.
• Gisela Amelung, geboren 29.06.1900 München, mit Nichtjuden verheiratet, lebte in Stuttgart, überlebte die Shoah
• Max, geboren 24.02.1903 München, emigrierte im Dezember 1939 nach Caracas, Venezuela; gestorben 02.08.1979 Coral Gables, Florida
• Albert, geboren 27.04.1904 München, emigrierte im Dezemeber 1939 nach Venezuela, gestorben Dezember 1986 Miami Beach, Florida

Adressen in München

• Hans-Sachs-Straße 11 , bei der Mutter (seit 16.03.1925)
• Senftenberg, Brandenburg (seit 26.09.1935)
• Hans-Sachs-Straße 11 , bei der Mutter (seit 18.08.1939)
• Rumfordstraße 47 (seit 24.07.1940)
• Knorrstraße 148 (seit 01.04.1942)
• Clemens-August-Straße 9

Weitere Informationen

Ernestine Grünzeug besuchte die Kaufmännische Fortbildungsschule München.

Von Oktober 1935 bis August 1939 lebte sie bei ihrem Onkel Nathan Klein in Senftenberg, Brandenburg. Er betrieb dort in der Bahnhofstraße 23 ein Textilwarengeschäft. Während des Novemberpogroms wurde Feuer im Geschäft des Onkels gelegt. Ernestine Grünzeug und ihr Onkel wurden wie die anderen Juden des Ortes unter Gejohle aus dem Haus gezerrt und zum Marktplatz getrieben.

Nach der Emigration des Onkels kehrte Ernestine Grünzeug nach München zurück. Sie lebte mit der Mutter und Schwester Bella Körber in einem gemeinsamen Haushalt. Sie musste in der Flachsröste Lohhof Zwangsarbeit leisten. Mit Schwester Bella wurde sie deportiert, die Mutter starb im Dezember 1940.

Zur Erinnerung an Ernestine Grünzeug wurde am 22.03.2011 vor dem Haus Bahnhofstraße 23 in Senftenberg ein "Stolperstein" verlegt.

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